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23.04.2004 |
Auf Kundensuche in der Diaspora |
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Eigentlich ist der Osten Deutschlands kein besonders guter Platz, um
religiöse Literatur an den Mann zu bringen. Nach einer repräsentativen
Umfrage des Nachrichtenmagazins „Focus“ glauben gerade noch 29 Prozent
der Ostdeutschen an Gott. 69 Prozent lehnen die Existenz eines höheren
Wesens schlichtweg ab. Eklatant ist der Unterschied zwischen den alten
und neuen Bundesländern. In Westdeutschland sind die Zahlen diametral
anders. So verwundert es nicht, dass der „Focus“ die östlichen Bundesländer
mit dem Beinamen „Heimat der Heiden“ versieht. Im Osten stoße Religion,
nach Lenin „eine Art geistiger Fusel“, auf besondere Abstinenzgewohnheiten.
Die schleichende Säkularisierung der Gesellschaft vollziehe sich hier
besonders tiefgreifend. Freilich sei auch die Ersatzreligion Marxismus
im Schwinden begriffen, meint der „Focus“. [01] |
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Einige christliche Verlage ließen sich von den augenscheinlich
wenig ermutigenden Rahmenbedingungen nicht beirren und zeigten Präsenz
auf der Leipziger Buchmesse. Die neuerliche Auflage der Autoren- und Publikumsmesse
ging am 28. März 2004 mit dem besten Ergebnis ihrer Geschichte zu
Ende. Mehr als 102.000 Besucher drängten sich an den vier Messetagen
an den Ständen der über 2.000 Aussteller aus der Buch- und Medienbranche.
In Halle 2 stellten mehrere Dutzend christliche Institutionen und Medienunternehmen,
darunter die Deutsche Bibelgesellschaft, das Katholische Bibelwerk und
namhafte Verlagshäuser wie Oncken, Brockhaus, Gerth Medien, Hänssler,
Kawohl, Brunnen und St. Benno, ihre Novitäten vor. Zu den publikumswirksamen
Attraktionen in der „christlichen Ecke“ zählte das Bibelmobil, ein
umgebauter Doppeldeckerbus, der eine rollende Ausstellung und jede Menge
Informationen über das Buch der Bücher bereithielt. |
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Unweit der Präsentationen christlicher Verlage sorgte eine Gruppe
„junger Urchristen“ für Aufsehen. Was auf den ersten Blick nach einer
wagemutigen Protestaktion aussah, immerhin demonstrierte man unter dem
provokanten Motto „Gott ja, Kirche nein!“, entpuppte sich bei näherer
Betrachtung als dreister Werbefeldzug einer dubiosen Sekte. Die Anhänger
der „Prophetin Gabriele“ waren eigens aus Würzburg angereist, um kirchenfeindliche
Schriften, vermischt mit Propaganda für Tierschutz und vegane Lebensweise,
zu verteilen. Das Leipziger Publikum zeigte sich nicht sonderlich beeindruckt,
wirkte die junge Truppe doch recht eigentümlich und übereifrig. |
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Bischoff-Verlag setzt auf Kinderprodukte |
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Zweifellos zu den seriösen Anbietern zählte der Friedrich
Bischoff Verlag. Das Medienhaus der Neuapostolischen Kirche war zum wiederholten
Mal mit einem eigenen Stand auf der Leipziger Buchmesse vertreten. An einer
nur fünf Quadratmeter kleinen Nische in Halle 2 hatten die Besucher
Gelegenheit, sich über die Vielfalt der Kinderprodukte aus dem Bischoff-Verlag
zu informieren. Der Programmschwerpunkt lag dabei auf dem Thema „Arche
Noah“. Die samtweichen Tiere der neuen, hochwertigen und robusten Holzarche
[Bild]
faszinierten in Leipzig insbesondere die Kinder, die sich von dem Spielzeug
teilweise nicht mehr trennen konnten. Das Puzzlebuch „Zwei von jeder Art“,
das von Anne Wilson illustrierte Bilderbuch „Arche Noah“ und eines der
beliebten Minibücher aus der Bobbi-Reihe rundeten das Angebot um die
Arche ab. |
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Wie schon im Herbst auf der Buchmesse in Frankfurt stieß auch
hier die neue Kinderbibel „Gottes Wege“ auf reges Interesse. Die bibelnahe
und leicht verständliche Sprache, eine Zeitleiste mit wichtigen historischen
Ereignissen und viele Hintergrundinformationen heben diese Bibel aus der
Flut anderer Kinderbibeln heraus. Von der Erstauflage mit 5.000 Exemplaren
konnten bereits über 4.000 Bücher an den christlichen Buchhandel
und über den eigenen Vertrieb an die Mitglieder der Neuapostolischen
Kirche verkauft werden. Einige der vorgestellten Neuerscheinungen waren
nicht nur auf dem verlagseigenen Stand zu finden, sondern auch bei der
Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (AVJ), zu deren Mitgliedern
der Bischoff-Verlag seit 1999 zählt. |
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Einhellig positives Echo |
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„Wir sind sehr zufrieden“, sagte Daniela Sacher, Mitarbeiterin der
Marketing-Abteilung des Friedrich Bischoff Verlages, am Ende der vier Messetage.
Der Messestand sei durchweg gut besucht gewesen. „Durch die Fokussierung
unseres Sortiments auf Kinderprodukte wurden wir in diesem Jahr besser
wahrgenommen und konnten viele neue Kontakte knüpfen.“ [02] |
Für das Frankfurter Unternehmen sei die Leipziger Buchmesse vor
allem deshalb interessant, weil sie – im Gegensatz zur großen Frankfurter
Buchmesse – den direkten Kontakt zum Endkunden ermögliche. „Es war
eine schöne Messe und ein angenehmes Publikum. Die Resonanz war sehr
positiv“, so das Fazit der Verlags-Mitarbeiterin gegenüber naktuell.de. |
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Auch die Messeleitung zog ein durchweg positives Resümee: „Wir
sind mit der diesjährigen Buchmesse mehr als zufrieden. Die stetigen
Zuwächse sowohl in der Fläche als auch in den Aussteller- und
Besucherzahlen zeigen, dass wir in eine höhere Klasse aufgestiegen
sind. Wir denken für die kommende Buchmesse über eine Hallenerweiterung
nach“, sagte Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung
der Leipziger Messe. Dieter Schormann, Vorsteher des Börsenvereins
des Deutschen Buchhandels, beurteilte die Buchmesse ebenfalls als vollen
Erfolg: „Die Verleger sind sehr zufrieden. Das zeigte sich in den vielen
Gesprächen, die ich auf der Messe geführt habe. Sie wurden in
Leipzig wahrgenommen und haben zudem mehr Umsatz gemacht. Besonders freut
mich, dass 28.000 junge Menschen auf die Messe kamen. Darin sehe ich das
Zukunftspotenzial der Buchbranche.“ [03] |
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Christian
Puffe, 23.04.2004 |
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Artikel
im Forum kommentieren |
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[01] – Repräsentativumfrage
von Emnid/Dataconzept im Auftrag von Focus, |
durchgeführt im März
2004, veröffentlicht in Focus Nr. 16/2004 |
[02] – Friedrich Bischoff
Verlag, Presseinformation vom 23.04.2004 |
[03] – Leipziger Messe,
Presseinformation vom 28.03.2004 |
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Bilder zum Thema |
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Die Neue Messe in Leipzig aus der Vogelperspektive |
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Kleine Besucher erkunden die „Arche Noah“ am Stand des
Bischoff-Verlags |
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„Leipzig liest“ – Europas größtes Literaturfest
mit 1.200 Veranstaltungen wird parallel zur Leipziger Buchmesse veranstaltet. |
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leipzig-liest.de |
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Der Friedrich Bischoff Verlag, das Verlagshaus der Neuapostolischen
Kirche, zählt zu den Ausstellern auf der Leipziger Buchmesse. |
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bischoff-verlag.de |
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Der Bischoff-Verlag ist seit 1999 Mitglied in der |
Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (AVJ). |
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avj-online.de |
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