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05.04.2005 |
Ein „wahrer Apostel des Friedens“ |
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Stammapostel Richard Fehr hat in einem Kondolenzschreiben an das Kardinalskollegium
der römisch-katholischen Kirche den verstorbenen Papst Johannes Paul
II. als „geschätzte Persönlichkeit des christlichen Glaubens“
bezeichnet. Das |
84-jährige Oberhaupt von knapp 1,1 Milliarden katholischen Christen
war am Samstagabend von seinem langen und schweren Leiden erlöst worden. |
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Millionen Gläubige in aller Welt hatten während seines Todeskampfes
für den Kirchenführer gebetet, dessen Gesundheitszustand sich
am Freitag dramatisch verschlechtert hatte. Mehrere zehntausend Menschen
versammelten sich auf dem hell erleuchteten Petersplatz in Rom, um zu beten
und auf die Todesnachricht zu warten. Bezirksevangelist Peter Johanning,
der Medienreferent der NAK International und Pressesprecher des Stammapostels,
sagte am Freitag Nachmittag auf Anfrage von naktuell.de: „Papst Johannes
Paul II. möge in diesen Stunden Friede in seiner Seele haben. Das
wünsche ich ihm aufrichtig. Ich bin sicher, viele unserer Glaubensgeschwister
denken ebenso.“ |
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Noch vor dem Tod des Papstes war auf der Internetseite
der Apostolischen Gemeinschaft zu lesen: „Auch apostolische Christen nehmen
Anteil an den letzten Stunden von Papst Johannes Paul II. Fürbittend
treten wir dafür ein, dass er einen würdigen Tod sterben darf
und bald dem Ziel seines Glaubens nahe ist. Auch wenn viele seiner Positionen
sehr kritisch betrachtet werden müssen ist und war er doch ein großes
Vorbild im gelebten Glauben und der Verkündigung des Evangeliums in
unserer Zeit.“ |
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Die letzten Worte des Papstes, die seine Mitarbeiter von seinen Lippen
ablasen, waren: „Ich habe nach euch gesucht. Jetzt seid ihr zu mir gekommen
Und ich danke euch.“ Auch in einem Schreiben an die katholischen polnischen
Schwestern, die ihn seit Jahren gepflegt hatten, nahm er Abschied mit den
Worten: „Ich bin froh, seid ihr es auch.“ |
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Beeindruckendes Charisma |
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Auch viele neuapostolische Christen nahmen dann am Samstagabend tief
bewegt die Nachricht vom Tod des Papstes auf. René Müntener,
der Webmaster der Internetseite
der NAK-Gemeinde Bad Ragaz (Schweiz), schrieb kurz darauf: „Heute Abend
ist der Papst nach langer Krankheit im Alter von 84 Jahren gestorben. In
seinem 26-jährigen Pontifikat lebte und lehrte er einen christlichen
Humanismus, kämpfte für den Frieden und baute Brücken zu
anderen Religionen und Kirchen, galt aber bei seinen Kritikern auch als
konservativer Bewahrer alter Traditionen. Mit seinem Charisma beeindruckte
er alle; er fand auch in den letzten Jahren im hohen Alter noch den Zugang
zu den Jungen. Wir entbieten allen trauernden Katholiken unser herzliches
Beileid.“ |
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In einigen neuapostolischen Kirchengemeinden würdigten Amtsträger
am Sonntagmorgen das Lebenswerk und die Friedensbemühungen des Papstes
und beteten um Trost für die trauernden Gläubigen. In anderen
Gemeinden waren solche von christlicher Nächstenliebe und Mitgefühl
geprägten Äußerungen jedoch nicht zu hören. |
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Stammapostel Richard Fehr predigte am Sonntagmorgen in der Dortmunder
Westfalenhalle über das Textwort aus Epheser 2, 10: „Wir sind sein
Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet
hat, dass wir darin wandeln sollen.“ Während des Gottesdienstes ging
er nicht auf den Tod des katholischen Kirchenoberhauptes ein, bestätigte
am Montag Bezirksevangelist Johanning, der jedoch sogleich die Veröffentlichung
eines Kondolenzschreibens des Stammapostels für Dienstag Vormittag
ankündigte. |
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„Ein Leben im Dienst des Evangeliums“ |
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In dem auf der Internetseite
der Neuapostolischen Kirche International veröffentlichten Brief an
das Kardinalskollegium der römisch-katholischen Kirche spricht der
Stammapostel seine aufrichtige Anteilnahme zum Tod von Papst Johannes Paul
II. aus. Er tue dies „auch im Namen der neuapostolischen Christen in aller
Welt“, heißt es in dem Brief vom 5. April. |
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Papst Johannes Paul II. sei „über die Konfessionsgrenzen hinaus
eine in aller Welt geschätzte Persönlichkeit des christlichen
Glaubens“ gewesen und habe „sein Leben ganz in den Dienst des Evangeliums
Christi gestellt und dabei keine Anstrengungen gescheut, seinen empfangenen
Auftrag zu erfüllen.“ Während seines fast 27-jährigen Pontifikats
habe er die römisch- |
katholische Kirche „mit sicherer Hand geleitet“, schreibt der Stammapostel
in seinem an die Eminenzen und „sehr geehrte Herren Kardinäle“ gerichteten
Brief. |
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„Durch sein Charisma hat er nicht nur die Herzen der Jugend gewonnen,
sondern die Zuneigung von Millionen von Gläubigen aus allen Völkern
rund um die Erde. Darüber hinaus hat er mit seiner menschlichen Nähe
und Frömmigkeit der gesamten Christenheit große Dienste erwiesen.
Für viele Menschen ist er zum Symbol unerschrockenen Handelns im Sinne
des Evangeliums geworden.“ Zum Abschluss seiner Würdigung schreibt
Stammapostel Fehr: „Wir neuapostolischen Christen schliessen ihn in unsere
Gebete ein.“ |
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Apostel Rudolf Kainz, der Kirchenpräsident der NAK in Österreich,
kondolierte seinerseits bereits am Abend des 2. April sowohl Kardinal Christoph
Schönborn, dem Vorsitzenden der österreichischen Bischofskonferenz,
als auch dem apostolischen Nuntius in Österreich, Bischof Georg Zur,
schriftlich zum Ableben von Papst Johannes Paul II. Der Wortlaut des Briefes
soll jedoch nicht veröffentlicht werden. Diakon Dr. Walter Hessler,
der Mediensprecher der NAK Österreich, sagte zur Begründung,
es handele sich um ein „sehr persönliches“ Schreiben. |
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Für die NAK Schweiz würdigte Bezirksapostel Armin Studer
am Donnerstag in einem Schreiben an die Schweizer Bischofskonferenz den
verstorbenen Papst und sprach im Namen aller Seelsorger und Mitglieder
der Neuapostolischen Kirche in der Schweiz seine aufrichtige Anteilnahme
aus. |
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Bezirksapostel Wend für „unverkrampften
Umgang“ |
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Während eines Gottesdienstes am Sonntag in der Zentralkirche in
Wiesbaden, an dem Amtsträger im Ruhestand mit ihren Frauen sowie Witwen
von Amtsträgern teilnahmen, rief Bezirksapostel Hagen Wend (NAK Hessen/Rheinland-Pfalz/ |
Saarland) die anwesenden Glaubensgeschwister auf, für den Papst
und die trauernden Gläubigen zu beten. Er würdigte das Lebenswerk
des Papstes und äußerte, man solle zunächst die vielen
Gemeinsamkeiten der christlichen Kirchen sehen, anstatt die Verschiedenheiten
zu betonen. |
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Am Mittwochabend betete Bezirksapostel Wend in einem Festgottesdienst
aus Anlass des hundertjährigen Bestehens der neuapostolischen Gemeinden
in Darmstadt erneut für die vielen Menschen, die derzeit in Trauer
seien. Zu Beginn seiner Predigt las er das Kondolenzschreiben des Stammapostels
an das Kardinalskollegium vor, das er mit einem entsprechenden Rundschreiben
inzwischen auch allen Bezirks- und Gemeindevorstehern in seinem Arbeitsbereich
zugesandt hat. Der Bezirksapostel erläuterte, gerade in der heutigen
Zeit müssten sich die Kirchen gegenseitig unterstützen und bereit
sein, aufeinander zuzugehen. Dafür müsse man nicht sein Profil
und die eigenen Glaubensstandpunkte aufgeben. „Doch wer hindert uns daran
für andere Menschen in Not und Trauer zu beten?“, fragte der Bezirksapostel
die Gottesdienstteilnehmer in Darmstadt, die er zugleich zu einem „unverkrampften
Umgang“ mit anderen Gläubigen aufrief. |
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In dem Rundschreiben an die Bezirks- und Gemeindevorsteher teilte Bezirksapostel
Wend weiterhin mit, dass er Kardinal Karl Lehmann und allen katholischen
Bischöfen, die in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland tätig
sind, seine Anteilnahme an der Trauer der katholischen Christen in aller
Welt übermittelt habe. |
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Anerkennung, Vorbehalte und Einsprüche |
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Der italienische Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi hatte am
Wochenende daran erinnert, welchen Beitrag der Papst zur Überwindung
der Spaltung zwischen Ost und West geleistet habe. Johannes Paul II. sei
„ein wahrer Apostel des Friedens in aller Welt“ gewesen, äußerte
Ciampi. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal
Lehmann, würdigte den Papst als einen „Brückenbauer“ zu den Völkern
und Religionen. Bischof Wolfgang Huber, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD) schrieb in seinem Kondolenzschreiben, die Welt
habe „einen großen Menschen“ verloren. |
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Johannes Paul II. sei „einer der bedeutendsten Männer der Zeitgeschichte“
gewesen, erklärte der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche
Hessen-Nassau, Professor Peter Steinacker. Durch sein Charisma und die
globale Kraft der Medien sei er zum „einzigen wirklich weltweit anerkannten
Sprecher der Christenheit“ geworden. Allerdings sei das Gedenken an den
Papst „auch von Enttäuschung geprägt“. Die evangelisch-katholische
Ökumene sei insbesondere in den letzten Jahren seines Pontifikats
eher von Stagnation und Rückschritten gekennzeichnet gewesen. So stehe
der persönlichen Stärke des bisherigen Papstes die traurige Tatsache
gegenüber, dass die Kraft eines gemeinsamen christlichen Zeugnisses
für die Welt nicht in gleichem Maße gewachsen sei, sagte Steinacker.
Vieles was vor Jahren an Gemeinsamkeiten noch möglich schien und von
den Menschen in den Gemeinden längst gelebt werde, stoße von
Rom aus neu auf überwunden geglaubte Vorbehalte und Einsprüche. |
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Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen- |
Waldeck, Martin Hein, würdigte den Einsatz des Papstes für
den Frieden. „Seine Option für die Armen, seine Ermutigung der Reformbewegung
in den ehemaligen kommunistischen Ländern Mittel- und Osteuropas und
sein Einsatz für den Frieden weisen ihn als politischen Papst aus“,
sagte Hein in Kassel. Bei aller Aufgeschlossenheit für den Dialog
der Konfessionen wie der Weltreligionen habe der Papst den Alleinanspruch
der römisch- |
katholischen Kirche und ihren hierarchischen Aufbau deutlich formuliert. |
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Das Konfessionskundliche Institut des Evangelischen Bundes in Bensheim
teilte mit, die Welt verliere „einen Zeugen des Evangeliums, der die Würde
des in Christus erlösten Menschen unerschrocken zur Geltung brachte.“
Er habe die Christen leidenschaftlich zur Einheit gemahnt, das Gespräch
mit den Religionen gesucht und sei der Welt als solidarischer Zeitgenosse
begegnet. Zugleich habe er kompromisslos am katholischen Wahrheitsanspruch
festgehalten. |
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Jens
Joachim, Christian
Puffe, 05.04.2005 (aktualisiert: 09.04.2005) |
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Bilder zum Thema |
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Johannes Paul II. im Kreis von Jugendlichen (2004) |
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Bild:
Bistum Eichstätt |
Hintergrund |
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Kondolenzbrief des Stammapostels und Präsidenten
der NAK International, Richard Fehr, 05.04.2004 |
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nak.org/news |
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Erklärung des Vatikans zum Tod des Papstes (Radio
Vatikan, 03.04.2005) |
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radiovaticana.org |
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„Ein Brückenbauer für die Welt“ – Erklärung
des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann,
03.04.2005 |
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dbk.de/presse |
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„Die Welt hat einen großen Menschen verloren“ –
Kondolenzschreiben von Bischof Wolfgang Huber, Vorsitzender des Rates der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), 03.04.2005 |
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ekd.de/presse |
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„Eine zwiespältige Bilanz“ – Nachruf durch den Kirchenkritiker
Hans Küng (NZZ Online, 02.04.2005) |
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nzz.ch |
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Dokumente |
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„Habt keine Angst“ – Rückblick des Vatikans auf
das Ponifikat von Papst Johannes Paul II. |
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vatican.va |
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„Die Vakanz des Apostolischen Stuhls und die Wahl des
Papstes in Rom“ – Dokumente zur Papstwahl (Deutsche Bischofskonferenz) |
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dbk.de/vatican |
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