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"Gott ist's aber, der uns fest macht ..." |
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Der Pfingstgottesdienst fand im Sandton Convention Centre in Johannesburg
statt. Die Gemeinde sang zu Beginn das Lied Nr. 129 aus dem neuapostolischen
Gesangbuch, "O komm, du Geist der Wahrheit". Dem Gottesdienst lag ein Bibelwort
aus 2. Korinther 1, Vers 21 und 22, zu Grunde: "Gott ist's aber, der uns
fest macht samt euch in Christus und uns gesalbt und versiegelt und in
unsere Herzen als Unterpfand den Geist gegeben hat." Im nachfolgenden Textabschnitt
sind einige Gedanken aus dem Gottesdienst zusammengefaßt. |
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In seiner Predigt hob Stammapostel Richard Fehr
die Einheit im Apostelkreis als ein erstrebenswertes Ziel hervor. Persönliche
Begegnungen und das Zusammenkommen in der Apostelversammlung seien ganz
probate Mittel, um diese Einheit zu fördern. "Einheit
im Apostelkreis ist lebenswichtig für Gottes Werk. Und diese Einheit |
suchen wir jeden Tag im Geist der Liebe." |
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Auch im nunmehr fünfzehnten Jahr seiner Amtszeit wählte der
Stammapostel ein Grußwort zum Pfingstfest. Es steht im Brief des
Jakobus, Kapitel 5, aus Vers 7 und 8: "So seid nun geduldig liebe Brüder
bis zum Kommen des Herrn. (...) Seid auch ihr geduldig und stärkt
eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe." |
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Dieses Grußwort gab zugleich das zentrale Thema des Gottesdienstes
vor. Der Stammapostel stellte fest, daß die Naherwartung der Wiederkunft
Christi "hier und da" zurückgegangen sei. Trotzdem bleibe die Naherwartung
der Wiederkunft des Herrn der wichtigste Bestandteil des Glaubens. Zitat:
"Es
kann heute sein, es kann morgen sein, es kann in 5 Jahren sein. Wir wissen
es nicht. Aber für uns gilt: Seien wir bereit. Und wer in der Naherwartung
steht, der ist bereit." |
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Desweiteren führte der Stammapostel aus: "Ich rufe allen Brüdern
und Schwestern auf der ganzen Erde zu: Findet Zeit für das Werk des
Herrn. Finde Zeit für Deine Seele. Finde Zeit zum Beten. Auch wenn
wir oft sehr ausgefüllt sind: Gott gab uns die Zeit, dass wir sie
nutzen zum ewigen Heil." Man höre heute von manchen in industrialisierten
Ländern: Entschuldigung, ich habe keine Zeit. Auf die Frage, wer die
Zeit gab, wer Herrscher über Zeit und Ewigkeit ist, sagte das Kirchenoberhaupt:
"Es
ist unser Gott und Vater. Wenn er die Zeit segnet, finden wir Zeit, uns
zu beschäftigen mit der eigenen Seele. (...) Wir wollen das
in Zukunft wieder vermehrt tun. Denn es heißt in der Schrift: Wenn
die Seinen Tag und Nacht rufen, wird er sie erretten in einer Kürze." |
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Bezugnehmend auf das Textwort aus dem 2. Korinther-Brief ("Gott ist's
aber, der uns fest macht ...") sagte der Stammapostel: "Was macht uns
denn fest im Werke Gottes? Das Geisteswirken - aus dem Heiligen Geist geborenes
Wort - ist das, was da fest macht. Wort, Sakrament und Gnade. Das kommt
alles von Gott. Das macht fest." |
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Die Gaben des Heiligen Geistes sind vielseitig. In seiner Predigt erwähnte
der Stammapostel die im Brief von Paulus an die Galater [Gal.
5, 22-23] genannten Früchte
des Geistes: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte,
Treue, Sanftmut, Keuschheit. "Wenn alle diese Gaben in uns vorhanden
sind, was ist dann das Resultat? Dann (...) sind wir bereit, den
Herrn zu empfangen, wenn er kommt." |
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"Wer Geduld aufgibt, gibt auf ..." |
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Für Bezirksapostel Nehrkorn (Gebietskirche
Sachsen-Thüringen) war es das letzte Pfingstfest im aktiven Dienst.
In seiner Co-Predigt entwarf er auf das Bild eines Geschenkes, welches
wir Gott, unserem Vater, geben sollen. "Ich denke an die natürlichen
Geschenke. Da werden viele Geschenke verpackt. Oft schließt man vom
Äußeren auf den |
Inhalt. Was muss Gott gesehen haben, als du ihm dein Geschenk gebracht
hast? (...) War das nur Verpackung, was du da hingelegt hast?
Oder hast du unter diese Verpackung Inhalt gelegt. (...) Der Stammapostel
sprach von den wunderbaren Gaben, die Gott gegeben hat. Findet der Geber
aller guten Gaben auch den Inhalt solcher Gaben in unserem Herzen wieder?
Steht da eine ganz große Liebe zu ihm? Sie ist eine Macht Gottes!
Und diese Liebe befähigt uns, den Vater wieder zu lieben.". |
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Bezugnehmend auf eine der genannten Früchte des Geistes, die Geduld,
sagte er: "Wer die Geduld aufgibt, gibt auf. Der setzt ein Ende." Geduld
habe etwas mit Vertrauen zu tun. Wenn man die Geduld verliere, sei man
dem Zweifel nahe. Man traue dem lieben Gott nicht mehr zu, das zu tun,
was er tun will. Zitat: "Wer gibt uns eigentlich das Recht dazu? Als
Jesus die Zusage gab, dass er kommen will, da hat er sich nicht versprochen.
Er hat sich nicht geirrt. Sondern er wusste, das er wieder kommen wird.
Und das ganze Leben hindurch, seit wir apostolisch sind, lässt der
Herr uns diese Gedanken immer wieder nahe bringen und will dieses Bewusstsein
in uns festigen: Er kommt wieder!" |
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"Der Frieden fällt nicht vom Himmel ..." |
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Bezirksapostel Kitching (Gebietskirche Südostafrika)
nannte in seiner Predigt einen pragmatischen Punkt: Zeitmangel. Zitat:
"Zeit
ist immer ein Problem. Denken wir daran: Alles was wir haben, wurde uns
von Gott gegeben. Eine dieser Gaben ist die Gabe der Zeit. Wir wollen Gott
von allem, was er uns gibt, einen Anteil zurückgeben. |
Das ist unser Angebot. Das ist ein Zeichen dafür, dass wir
dankbar sind für das, was wir empfangen haben." |
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Es gebe viele Dinge, die den Glauben anfechten können, auch psychologisch.
Als Beispiel nannte er Komplexe, die man entwickeln kann. Gott stärke
die Gedanken durch Selbstkontrolle, wenn man nach den Prinzipien des Evangeliums
Christus lebe. "Wenn wir zurück zu dieser Basis kommen, dann bekommen
wir neuen Frieden. Der Frieden fällt nicht vom Himmel herunter. Wir
sind verantwortlich für unseren eigenen Frieden." |
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Bezogen auf die vom Stammapostel erwähnten Früchte des Geistes
sagte der Bezirksapostel: "Der Heilige Geist hat viele weitere Gaben.
Lasst uns diese Gaben ergreifen, dann sind wir reich. Wir haben ein großes
Potential in uns, aber es ist noch nicht entwickelt, weil wir nicht mehr
für unseren Glauben leben. Das betrübt unseren lieben Gott. Lasst
uns nach unserem Glauben leben und treu bleiben bis ans Ende." |
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Für die Einheit kämpfen |
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Bezirksapostel Freund (Gebietskirche USA) hob
in seiner Predigt die Einheit als erstrebenswertes Ziel im Werke Gottes
hervor. Sie sei das Zeichen der Vollkommenheit der Brautgemeinde. Zitat:
"In
der
Schrift steht geschrieben: Seid fleißig, um eure Erwählung
fest zu machen. Wenn wir es so machen, können wir nie fallen. |
Wie können wir fleißig sein? Fleiß kommt aus der
Einheit und aus der Nachfolge und durch unser Gebetsleben. Das meint, dass
wir motiviert sein müssen, bereit sein
zu kämpfen gegen uns selber, damit wir alles überwinden,
was uns trennt." |
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Am Schluß seines Predigtbeitrags fasste er zusammen: "Die
Einheit ist das Zeichen der Vollkommenheit der Braut Christi. Das ist die
einzige Möglichkeit wann Jesus wiederkommen kann. Er kommt dann, wenn
eine solche Einheit regiert unter den Aposteln und unter allen Gotteskindern.
Dafür müssen wir kämpfen. Dafür arbeiten wir und dafür
beten wir. Durch die Gnade Gottes werden wir das Ziel erreichen." |
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Nabots Weinberg |
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Vor der Feier des Heiligen Abendmahls wies der Stammapostel auf die
biblische Geschichte von Nabot im 1. Buch der Könige [1.
Kön. 21] hin. Nabot
hatte einen schönen Weinberg. Eines Tages kommt der König zu
ihm uns sagt: Gib mir deinen Weinberg, ich bezahle dich mit Silber. Oder,
wenn du willst, gebe ich dir einen anderen Acker. Ich will einen Kohlgarten
aus dem Weinberg machen. Da sagte Nabot: Das sei ferne von mir, daß
ich das Erbe meines Vaters verkaufe. |
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Stammapostel Fehr: "Jede Seele, jede Gemeinde ist wie ein Weinberg
Gottes. (...) Nun kann es der Fall sein, dass irgend eines Tages
ein König kommt: der König Unglaube, der König Neid oder
wie sie alle heißen. Sie sagen zu uns: Gib mir deinen
Weinberg, ich gebe dir viel dafür. Wie handeln denn wir? Das
sei ferne von uns, dass wir unsere Gotteskindschaft und damit verbunden
die Gabe des Geistes und die Naherwartung der Wiederkunft Christi eintauschen
gegen einen Sack voll Geld oder für ein anderes Stück Land. Denn
wir bewahren das heilige Erbe unserer Väter." |
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Ordinationen im Eiltempo |
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Während der Abendmahlsfeier sang die Gemeinde
die Lieder "Wir jauchzen froh in dieser Zeit" (Gesangbuch Nr. 130) und
"Ich hab in Jesus Heil gefunden" (Nr. 426). Nach dem Abendmahl für
die Entschlafenen ordinierte der Stammapostel zehn Apostel und sieben Bischöfe
für den afrikanischen Kontinent. Wegen der |
vorangeschrittenen Zeit verzichtete er auf die Nennung der Namen und
eine längere Ansprache. Die versammelte Gemeinde erlebte die wohl
kürzesten Amtseinsetzungen der jüngsten Kirchengeschichte. Unvergessen
bleibt das beachtliche Niveau der musikalischen Darbietungen von Chor und
Orchester vor und während des Gottesdienstes. |
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Link zum Thema |
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Subjektives Erleben des Pfingstgottesdienstes 2002, |
Artikel auf Glaubenskultur.de |
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glaubenskultur.de/kommentar/... |
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[cpu]
27.05.2002 / Keine wörtliche Wiedergabe bei Zitaten. |
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