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17.05.2005 |
Stammapostel Fehr fühlt sich
frei – und weiterhin gebunden in Christo |
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„Jetzt bin ich ein freier Mann!“ rief der bisherige Stammapostel Richard
Fehr scherzhaft aus, als er am Sonntagnachmittag das Hotel „Maritim“ in
Stuttgart verließ, um auf dem Beifahrersitz des Wagens von Bezirksapostel
Armin Studer Platz zu nehmen. Bevor er bei strahlendem Sonnenschein in
das Auto einstieg, äußerte er noch, dass er auch künftig
„ein Gebundener in dem Herrn“ bleiben werde. Sprach’s, schnallte sich an,
winkte nochmals in die Menge, um sich dann – an den vor dem Hotel im Wind
flatternden Kirchenfahnen vorbei – von seinem Freund Armin Studer in Richtung
Schweiz chauffieren zu lassen. Am Morgen hatte der bald 66-jährige
über den von ihm gewählten Zeitpunkt seines Abschieds gesagt,
er gehe lieber, wenn es alle bedauern, als wenn gesagt werde, endlich trete
er ab. |
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Entledigt von der Bürde der aktiven Amtstätigkeit hatte sich
der frische Ruheständler am Sonntagmittag, wenige Stunden nach dem
bewegenden Festgottesdienst in der Kirche in Fellbach, sichtlich gelöst
gezeigt. Als er sich in einem großen Saal des Hotels von einem Jugendchor
verabschiedete, der dort nach dem Mittagessen einige Lieder vorgetragen
hatte, verblüffte er die jugendlichen Sänger, indem er mit verstellter,
rauchig-tiefer und heiser klingender Stimme selbst noch einen Song in Ray-Charles-Manier
anstimmte. Danach hatte er die Lacher auf seiner Seite. |
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Wenige Minuten zuvor hatte sich Stammapostel Fehr von den rund 400
anwesenden aktiven und im Ruhestand befindlichen Aposteln sowie von den
eingeladenen Mitarbeitern der internationalen Kirchenverwaltung und des
Verlags Friedrich Bischoff persönlich verabschiedet. Gratulationen
und herzliche Segenswünsche nahm zugleich sein Amtsnachfolger Wilhelm
Leber entgegen. Und auch der gastgebende Bezirksapostel Klaus Saur sowie
die Ehefrauen der Männer standen Spalier, um Hände zu schütteln
und mit guten Wünschen überhäuft zu werden. Dabei waren
mitunter bewegende und rührende Abschiedsszenen zu beobachten, bei
denen so manche Träne floss. |
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Vor der Rezeption des Hotels versammelten sich derweil nach und nach
Apostel aus aller Herren Länder, um sich mit ihren gepackten Koffern
für den Bustransfer zum Flughafen bereitzuhalten oder noch letzte
Schnappschüsse für das eigene Fotoalbum zu machen. Am frühen
Sonntagabend endete für die meisten der anwesenden Apostel eine vielleicht
etwas wehmütige, aber auch bewegende und eindrucksvolle Apostel- |
versammlung in Stuttgart. |
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In der Hotel-Lobby darauf angesprochen, wie die Arbeit in Norddeutschland
nun ohne einen Bezirksapostel fortgesetzt werde, sagte Apostel Böttcher
aus Mecklenburg-Vorpommern ganz pragmatisch, die Apostelschar im hohen
Norden sei „ein eingespieltes Team“. Formell wird der neue Stammapostel
vorerst weiterhin für die Gebietskirchen in Norddeutschland |
und Nordrhein-Westfalen zuständig sein. Nach Angaben von Kirchensprecher
Peter Johanning steht noch kein Termin fest, wann die Nachfolge geregelt
wird. |
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Jens
Joachim, 17.05.2005 |
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Bilder zum Thema |
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Sichtlich gelöst und gut gelaunt: Stammapostel Wilhelm
Leber (links) und sein Vorgänger Richard Fehr am Nachmittag |
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