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Heute ist  .
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30.05.2005
Jesus und den „Boten Gottes dieser Zeit“ folgen
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Bei seinem ersten angekündigten Gottesdienst, den Stammapostel Wilhelm Leber in seinem neuen Amt am Sonntag, 29. Mai im nordhessischen Kassel gehalten hat, ist die Bild- und Tonübertragung kurz vor dem Abendmahl für die Entschlafenen zusammengebrochen. In den Übertragungsgemeinden der Gebietskirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland sprachen daher die Gemeindevorsteher das Dankgebet und den Schlusssegen.
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Nach Auskunft von Jörg Idler vom Übertragungsteam des Verlags Friedrich Bischoff gab es ein technisches Problem, das zu einer mehrminütigen Sendeunterbrechung geführt habe. Offenbar fiel wenige Minuten vor Ende des Gottesdienstes ein Decoder aus. Die Bild- und Tonleitung brach genau in dem Moment zusammen, als der Stammapostel mit bewegter Stimme von seiner verstorbenen Mutter sprach und Apostel Willi Sommer und Bischof Berndt Sachse die Hostien stellvertretend für Entschlafene reichen wollte.
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Stammapostel Leber las zu Beginn seines „ersten offiziellen Gottesdienstes“, wie er sagte, das Wort aus Hebräer 4, 1 vor: „So lasst uns nun mit Furcht darauf achten, dass keiner von euch etwa zurückbleibe, solange die Verheißung noch besteht, dass wir zu seiner Ruhe kommen.“ Zu Beginn seiner Predigt begrüßte Stammapostel Leber zunächst die Gläubigen am Altar. Wie am Pfingstsonntag während des Gottesdienstes vor seiner Ordination in Fellbach sagte er, er stehe „mit zitternder Seele“ am Altar und er wiederholte seine Bitte, ihn als den Mann anzunehmen, den Stammapostel Fehr dazu ersehen habe, die Kirche zukünftig zu leiten. 
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Dann sprach er von seiner prägenden Jugendzeit in Hessen und berichtete, dass er in Frankfurt konfirmiert worden sei, dort auch geheiratet habe und seinerzeit auch einmal zu einem Jugendausflug nach Kassel gefahren sei. Gleichwohl rief er dazu auf, nicht in der Vergangenheit zu verharren, sondern die Gegenwart zu nutzen.
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Passend zu den hohen Temperaturen der vergangenen Tage zitierte er 1. Petrus 12, 4 („Ihr Lieben, lasst euch durch die Hitze nicht befremden, die euch widerfährt zu eurer Versuchung, als widerführe euch etwas Seltsames“). Die „Hitze des Tages“ gehöre zum Sommer, äußerte der Stammapostel. Es sei ganz natürlich, dass es auch einmal sehr warm werde. Übertragen auf das Geistige sei Hitze – verstanden als Anfechtungen und Schwierigkeiten im Alltag – „ein Teil der Ausreife und Vollendung“. Wie Joseph und Mose müsse man auch mit „schreiender Ungerechtigkeit“ und „Widerstand aus den eigenen Reihen“ rechnen. Daher müsse man lernen, mit den entsprechenden Verhältnissen umzugehen und dürfe sich nicht durch die Hitze befremden lassen, die nicht „etwas Seltsames“ sei. 
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Nachfolgen, nicht zurückbleiben!
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Über das Thema „Zurückbleiben“ (in Anlehnung an das Textwort des Gottesdienstes) sagte der Stammapostel, er habe sich an so manchen Langstreckenlauf während seiner Schulzeit erinnert. Bei solchen Läufen habe sich sehr bald eine Spitzengruppe gebildet. Wenn man zu dieser dazugehört habe, konnte man sicher sein, mit einer passablen Zeit im Ziel anzukommen. Er selbst sei zwar nie ein Spitzensportler gewesen, habe sich aber immer an den Spitzenläufern orientiert. Wenn man jedoch den Kontakt zur Spitze verliere, könne man auch gleich aufgeben. 
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Zurück bleibe man, wenn der Glaube keine prägende Wirkung mehr im Leben habe. Daher gelte es, Anschluss an die „Vorangänger“ zu halten. Nicht zurückbleiben dürfe man in der Liebe. Das Kennzeichen der „ersten Liebe“ sei es, zunächst das Positive zu sehen und nicht zu sehr auf Fehler und Schwächen des Nächsten, oder aber vieles zu kritisch oder allzu sachlich zu betrachten. Auch in der Hoffnung auf die Wiederkunft des Herrn gelte es, Anschluss zu halten. Es müsse die Freude im Herzen sein: „Unser Herr kommt!“ Auch in der Gottesfurcht sollte man nicht zurückbleiben. Als Negativbeispiel nannte Leber die Anbetung des „Goldenen Kalbs“ durch die Israeliten zur Zeit Moses. Auch heute würden so manche „Götzen dieser Zeit“ zu einem Gott erhoben, kritisierte der Stammapostel. 
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Und schließlich mahnte er dazu, auch in der Nachfolge nicht zurückzubleiben. Zunächst nannte er Jesus Christus, an dem man sich „im Kern“ orientieren und zu dem man aufschauen solle. Im nächsten Satz betonte er aber ausdrücklich, damit sei untrennbar verbunden, den „Boten Gottes dieser Zeit, vornehmlich den Aposteln“ zu folgen. Man könne auch zunächst unmerklich zurückbleiben. Daher gelte es, Anschluss zu halten. Mit den Worten „Wir wollen uns auch durchkämpfen und uns orientieren hin zum Haupt Jesus Christus“ beendete der Stammapostel seine Predigt in der Stadthalle in Kassel. 
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Zur Wortverkündigung rief er die russischen Apostel Wladimir Danilow und Alexander Kondraschow, Apostel Armin Brinkmann aus Nordrhein-Westfalen sowie Bezirksapostel Klaus Saur (NAK Süddeutschland) an den Altar. Apostel Brinkmann rief in huldigenden Worten dazu auf, mit dem neuen Stammapostel „auf Tuchfühlung“ zu bleiben und „mit denen in Verbindung zu stehen, die uns vorangehen“. Nachdem der jetzige Stammapostel Anfang 2003 die Leitung der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen übernommen hatte, habe er die Herzen der Geschwister im Sturm erobert, sagte Apostel Brinkmann sinngemäß. Er habe sich bei dem jetzigen Stammapostel immer geborgen und nie alleingelassen gefühlt.
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Überraschender Besuch in Waldshut
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Seinen ersten Gottesdienst im neuen Amtsauftrag hatte Stammapostel Leber bereits eine Woche zuvor, am Sonntag, 22. Mai 2005, in der neuapostolischen Kirche im baden-
württembergischen Waldshut gehalten. Zur Überraschung der mehr als 600 Gottesdienstteilnehmer schritt das neue Kirchenoberhaupt an den Altar. In seiner Begleitung waren auch Stammapostel in Ruhe Richard Fehr, der im Schwarzwald einige Urlaubstage verbracht hatte, Bezirksapostel Klaus Saur, der eigentlich den Gottesdienst halten sollte, sowie die abkömmlichen Apostel aus Süddeutschland.
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Zu Beginn des Gottesdienstes äußerte Stammapostel Leber laut einem Bericht auf der Internetseite der NAK Süddeutschland: „Euer Bezirksapostel hat mich eingeladen und gemeint, das sei ein guter Beginn für mich in meiner Tätigkeit als Stammapostel, hier in Waldshut zu sein. Ihr seht, Stammapostel Fehr ist auch unter uns. Wir beide müssen uns mit der neuen Situation anfreunden und die ersten Schritte tun. Aber wir tun es gerne in dem Bewusstsein, dass wir von lieben Geschwistern umgeben sind, die uns nur das Beste wünschen.“
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Als Predigtgrundlage verwendete Stammapostel Leber das Pfingstgrußwort seines Amtsvorgängers aus Matthäus 24, 44 („Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihrs nicht meint.“). Zur weiteren Wortverkündigung bat er Bezirksapostel Saur, Apostel Volker Kühnle sowie Apostel Hanspeter Schneider an den Altar. Bischof Urs Heiniger und seiner Frau spendete er den Segen zur Silberhochzeit. Am Ende des Gottesdienstes verabschiedeten sich der neue und der bisherige Stammapostel sowie der Bezirksapostel von allen Gottesdienstteilnehmern persönlich.
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Jens Joachim, 30.05.2005, aktualisiert: 01.06.2005
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Bild zum Thema
Stammapostel Leber
Bild: obs/NAK
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Link zum Thema
Gottesdienst mit Stammapostel Leber am 22.05.2005 in Waldshut (Bericht der NAK Süddeutschland)
nak-sued.de
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