09.12.2002 |
Ausführungen zur Geschichte
der NAK |
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"Rückkehr zur völkischen Religion? - Glaube und Nation im
Nationalsozialismus und heute" lautet der Titel einer Akademietagung, die
vom 31. Januar bis zum 2. Februar 2003 in Rüdesheim am Rhein mit Beteiligung
der Neuapostolischen Kirche stattfindet. |
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Veranstalter der Tagung ist das Institut für Stadtgeschichte Frankfurt
am Main in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Arnoldshain, der
Katholischen Akademie Rabanus Maurus, den Referenten für Weltanschauungsfragen
der evangelischen und katholischen Kirchen. Als Vertreter der Neuapostolischen
Kirche International (NAKI) wird Bezirksevangelist Peter Johanning einen
Vortrag zum Thema "Alte und neue Zeit - Entwicklungsgeschichte der Neuapostolischen
Kirche" halten. |
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Wechselvolles Tagungsprogramm |
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Die Veranstaltung, die im Haus Nothgottes in Rüdesheim/Rhein stattfindet,
beginnt am Freitag, 31. Januar 2003, mit einem einführenden Vortrag
von Professor Dr. Jochen-Christoph Kaiser, der kirchliche Zeitgeschichte
an der Philipps-Universität in Marburg lehrt. Er wird ab 19.30 Uhr
über das Thema "Glaube an ganz Deutschland? Nationalsozialismus und
Religion" sprechen. |
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Am Samstag, 1. Februar 2003, wird Pfarrer Dr. Hans-Christoph Stoodt
aus Frankfurt ab 9:00 Uhr unter dem Titel "Deutschnational im Kirchenkampf"
die Rolle der Evangelischen Kirche in Frankfurt am Main während des
Nationalsozialismus beleuchten. Anschließend infomiert Joachim Rotberg
aus Frankfurt über "Die katholische Reichsideologie und den Kaiserdom
in der NS-Zeit". Um 11:00 Uhr folgt ein Vortrag des Ludwigsburger Religionswissenschaftlers
Dr. Ulrich Nanko über "Die Deutsche Glaubensbewegung", einer nationalen
Sammlung jenseits der Kirchen. Danach findet eine Plenumsdiskussion zu
den bisherigen Referaten statt. "Zerrissen zwischen rechts und links: Freireligiöse
im Rhein-Main-Gebiet" lautet der Titel des Vortrags, den der Religionswissenschaftler
Matthias Pilger-Strohl aus Dreieich ab 14:00 Uhr hält. |
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Entwicklungsgeschichte der NAK |
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Von 14:45 Uhr an wird dann NAKI-Medienreferent Peter Johanning unter
dem Titel "Alte und neue Zeit" über die Entwicklungsgeschichte der
Neuapostolischen Kirche im deutschen Kaiserreich und während des Nationalsozialismus
referieren. Behandelt werden die geschichtlichen Abläufe von der katholisch-apostolischen
Erweckungsbewegung (1832) über die Entstehung der neuapostolischen
Gemeinden (ab 1863) bis zum Ende der Ära Stammapostel Bischoff (1960).
Den inhaltlichen Schwerpunkt bilden dabei die Entwicklungsphasen unter
den Stammaposteln Hermann Niehaus (1905-1930) und Johann Gottfried Bischoff
(1930-1960). |
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Peter Johanning erklärte gegenüber naktuell.de, dass der
Vortrag nicht auf ein bereits an anderer Stelle gehaltenes Referat basiert,
sondern von ihm für diesen Anlass völlig neu entwickelt worden
ist. Auf die Frage, wie die Teilnahme an dieser Tagung zustande kam, sagte
er, dass alle Kirchen im Raum Frankfurt am Main diesbezüglich angefragt
worden seien. |
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Multikultur und Nationalkirche |
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Nach dem Vortrag von Peter Johanning informiert Lutz Becht vom Institut
für Stadtgeschichte der Stadt Frankfurt über "Friedrich Rittelmeyers
'Deutschtum' und seine Replik von Alfons Paquet". Rittelmeyer (1872-1938)
gründete die anthroposophische Vereinigung "Die Christengemeinschaft". |
Nach einer weiteren Plenumsdiskussion über die drei Referate vom
Nachmittag wird Dr. Athanasios Basdekis von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher
Kirchen in Deutschland (ACK) und der Ökumenischen Zentrale in Frankfurt
über "Glaube und Nation in der Orthodoxie" referieren. Am Abend soll
dann der Film "Schwarze Sonne" von Rüdiger Sünner gezeigt werden,
der den Einfluss von esoterischen Weltbildern und Mythen auf die Ideologie
des "Dritten Reiches" beleuchtet. |
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Am Sonntag stehen noch ein Referat des Diplomtheologen Harald Baer
aus Hamm über die Frage "Rückkehr zur germanischen Wurzel?" und
eine Schlussdiskussion unter dem Motto "Europäisches Christentum zwischen
Multikultur und Nationalkirche" auf dem Programm. Der Tagungsbeitrag -
inklusive Übernachtung und Verpflegung - beträgt 95,00 Euro,
Studierende zahlen 80,00 Euro. Anmeldungen nimmt das Institut für
Stadtgeschichte in Frankfurt am Main entgegen. |
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Redaktion: Jens
Joachim, Christian
Puffe |
Stand: 09.12.2002 |