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22.12.2004 |
Hilfe für äthiopischen
Glaubensbruder |
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Ein folgenschwerer Autounfall des 25-jährigen Fisseha Girmay aus
der neuapostolischen Gemeinde in der äthiopischen Hauptstadt Addis
Abeba hat das Leben der Familie Köhnlein aus Frankfurt am Main verändert.
Bei dem Unfall war der Wagen des jungen Glaubensbruders von einem anderen
Auto gerammt worden. Der Unfallverursacher flüchtete, ohne sich um
den Schwerverletzten zu kümmern. Fisseha, den alle nur mit seinem
Spitznamen „Fishy“ nennen, erlitt einen schweren Hüftbruch und bewegt
sich seither auf Krücken fort. |
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Das Ehepaar Klaus Köhnlein und Marion Wolf, das es seit März
2004 nach Addis Abeba verschlagen hat, lernte den lebensfrohen Fishy in
der dortigen neuapostolischen Gemeinde kennen. Dort erfuhren sie auch,
dass eine adäquate medizinische Behandlung der schweren Verletzungen
des jungen Mannes in seiner Heimat nicht möglich ist. |
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Leben in absoluter Armut |
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Bruder Köhnlein arbeitet seit dem Frühjahr als Berater für
das äthiopische Wasserwirtschaftsministerium. Zusammen mit 30 internationalen
und äthiopischen Experten erstellt er einen Entwicklungsplan für
ein Gebiet im Süden des ostafrikanischen Landes. „Zwar regnet es hier
in einigen Regionen im Jahr etwa so viel wie in Deutschland. Es fehlt aber
an Möglichkeiten, das Wasser zu speichern und effektiv zu nutzen“,
beschreibt der Frankfurter die Situation. Seine Frau Marion ergänzt:
„Äthiopien gehört zu den ärmsten Ländern der Welt.
Etwa 60 Prozent der Bevölkerung leben in absoluter Armut. Das ist
oft erschreckend.“ |
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Verglichen mit anderen Ländern mit einem sehr geringen Bruttosozialprodukt
verfügt Äthiopien zudem über einen sehr niedrigen Gesundheitsstandard.
Unterernährung, hohes Bevölkerungswachstum, Armut, mangelnde
Hygiene, geringe Bildung und die Verbreitung von Infektionskrankheiten
tragen dazu bei. Rund 90 Prozent der Bevölkerung lebt auf dem Land,
die Hälfte lebt mehr als 35 Kilometer von der nächsten befahrbaren
Straße entfernt. Der Zugang zu medizinischer Behandlung ist quasi
nicht möglich. „Wir haben hier in Äthiopien schon einen sechsjährigen
Jungen getroffen, der nur noch einen Arm hatte. Beim Fußballspielen
war er einen Abhang hinuntergerollt und hatte sich den Arm gebrochen, der
nicht gerettet werden konnte. In Deutschland wäre es sicher kaum so
weit gekommen“, berichtet Marion Wolf. |
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Spezialist in Stuttgart hilft |
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Fishy, der nach seinem folgenschweren Unfall in Addis Abeba ärztlich
versorgt wurde, erging es da noch vergleichsweise gut. Trotz mehrerer Behandlungen
in fünf Kliniken innerhalb von vier Monaten konnte ihm in seiner Heimat
jedoch nicht ausreichend geholfen werden. Ohne eine chirurgische Behandlung
sei eine dauerhafte schwere Behinderung unabwendbar, sagten ihm die einheimischen
Ärzte. In Äthiopien ist eine solche Operation allerdings unmöglich. |
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Die Frankfurter Familie engagierte sich daraufhin für ihren afrikanischen
Glaubensbruder und nutzte ihre Beziehungen nach Deutschland. So wurden
Kontakte zum Katharinenhospital in Stuttgart hergestellt. Der dortige Spezialist
für Hüftoperationen nach Unfallverletzungen, Professor Ulrich
Holz, erklärte sich bereit, Fishy zu operieren und dabei auf sein
Honorar zu verzichten. Nichtsdestotrotz beliefen sich die Kosten für
die Operation, Tagegeld, Flug und Krankenversicherung auf mehr als 8.500
Euro. „Das durchschnittliche Monatseinkommen in Äthiopien beträgt
etwa 35 US-Dollar. Da kann man sich vorstellen, dass man für die Operation
vergleichsweise einen Millionengewinn braucht“, erklärt Bruder Köhnlein. |
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Lebenslange Behinderung droht |
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Über Spenden im Kreis der Verwandten, Bekannten und Freunde konnte
ein Teil der Kosten für eine erste Operation in Deutschland zusammengetragen
werden. Bei der jüngsten Operation am 25. November 2004 in Stuttgart
stellte sich jedoch heraus, dass Fishys Hüftkopf so stark zerstört
ist, dass er nicht mehr erhalten werden kann. In etwa einem halben Jahr
muss daher ein künstlicher Hüftkopf eingesetzt werden. |
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Über weitere größere Spenden aus dem Familien- und
Freundeskreis kann dieser zweite Eingriff jedoch nicht mehr finanziert
werden, berichtet Anja Nettke-Nicolaus aus Frankfurt, die den Kontakt zu
dem Frankfurter Ehepaar nach Addis Abeba hält. Die bisher kontaktierten
kirchlichen, humanitären und medizinischen Einrichtungen konnten in
einem solchen Fall nicht helfen. Die Frankfurter Familie hat daher nun
eine breiter angelegte Spendenaktion initiiert, um Verwandte und Freunde
nicht übermäßig zu strapazieren. Durch die dringend notwendigen
medizinischen Eingriffe in Deutschland besteht eine legitime Hoffnung,
dass Fishy in seinem Heimatland, in dem es kein Sozialversicherungssystem
und eine hohe Arbeitslosigkeit gibt, wieder ein halbwegs geregeltes Leben
führen kann. |
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Spendenkonto |
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Wer die private Hilfsaktion für Fisseha Girmay unterstützen
möchte, kann eine Spende auf das folgende Konto überweisen: Stichwort:
„Hilfe für Fishy“, Konto: 62 80 39 71 89, bei der Frankfurter Volksbank,
Bankleitzahl: 50 19 00 00. Nähere Informationen erteilen Klaus Köhnlein
und Marion Wolf unter der E-Mail Adresse hilfefuerfishy(a)gmx.de.
Sollten mehr Spenden als benötigt eingehen, wird das übrige Geld
an das Katharinenhospital in Stuttgart gespendet. |
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Jens
Joachim, 22.12.2004 |
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Artikel
im Forum kommentieren |
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Bild zum Thema |
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Eine erneute Operation in Deutschland soll Fisseha Girmay
(25) vor einer lebenslangen Behinderung bewahren |
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Pressespiegel |
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„Praunheimer Familie sammelt Spenden für jungen
Mann aus Äthiopien“ – Frankfurter Neue Presse, 14.12.2004 |
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naktuell.de/presse/… |
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„Junger Äthiopier benötigt Hüftoperation“
– |
Frankfurter Rundschau, 16.09.2004 |
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naktuell.de/presse/… |
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Spendenkonto |
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Stichwort: „Hilfe für Fishy“ Konto: 62 80 39 71
89, |
bei der Volksbank Frankfurt, Bankleitzahl: 50 19 00 00 |
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