..GLAUBE • KIRCHE • GESELLSCHAFT • KULTUR
Heute ist  .
.
04.01.2003
Gesprächsangebot für Regenbogen-NAK
.
Anfang Dezember landete ein hochoffizielles Schreiben im Briefkasten von Peter Schärer aus Bern. Das Sekretariat des Kirchenpräsidenten der Neuapostolischen Kirche International teilte dem Sprecher der Gruppe Regenbogen-NAK mit, dass Stammapostel Richard Fehr das innerkirchliche "Gremium für besondere Angelegenheiten" (GbA) beauftragt hat, als Ansprech- und Koordinationsstelle für die Gruppe zu fungieren. Kurze Zeit später erschien auch eine entsprechende Mitteilung auf der Internetseite der NAK in Deutschland.
.
Die Initiative "Regenbogen-NAK" wurde im September 1999 ins Leben gerufen und vertritt die Interessen von homosexuellen und transsexuellen Christen in der Neuapostolischen Kirche. Eine Reihe von Glaubensgeschwistern haben sich im Kern zusammengeschlossen, um Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam gegen Vorurteile und für die Anerkennung ihrer Lebensrealitäten zu kämpfen. Die Gruppe versteht sich in erster Linie als Ansprechpartner für homosexuelle und transidente Glaubensgeschwister, deren Freunde, Angehörige oder Seelsorger. "Wir wollen in der Neuapostolischen Kirche unseren Glauben als vollwertige Gemeindemitglieder leben können, unabhängig von unserer sexuellen Orientierung oder unserem geschlechtlichen Zugehörigkeitsgefühl", heißt es in der Selbstdarstellung der "Regenbögen". In der buntgemischten Truppe finden sich Geoutete und Nicht-Geoutete genauso wie Verheiratete, aktive oder passive Mitglieder der Kirche und auch Amtsträger.
.
Freude über Gesprächsbereitschaft
.
Im Februar 2002 kam es zu einem ersten Gedankenaustausch auf offizieller Ebene. Sieben Vertreter der Regenbogen-NAK trafen sich in der Züricher Verwaltung der NAK Schweiz mit Apostel i.R. Theodor Hirschi, Vorsitzender der Projektgruppe "Gegenwartsfragen" und Bezirksevangelist Peter Johanning, Medienreferent der Neuapostolischen Kirche International.
Bei dem etwa dreistündigen Treffen konnten die wesentlichen Anliegen der Initiative vorgetragen werden. Zudem wurde auf Gegenfragen geantwortet. Die NAK-Delegation sah sich jedoch außer Stande, verbindliche Aussagen zu treffen. Das Gespräch hatte eher den Charakter einer Anhörung, die freilich in offener und verständnisvoller Atmosphäre stattfand.
.
Die Tatsache, dass die Kirchenleitung nun weitere Gesprächs- bereitschaft signalisiert hat, wurde von der Regenbogen-NAK mit Freude aufgenommen und als ein Zeichen der Anerkennung gewertet. "Wir wollen uns aber nicht nur mit freundlichen Worten abspeisen lassen, wir möchten wirkliche Taten sehen", sagte Peter Schärer, Sprecher der Regenbogen-NAK, auf Anfrage von naktuell.de. So habe die Gruppe beispielsweise im September 2002 eine Kleinanzeige in der Kirchenzeitschrift "Unsere Familie" inserieren wollen. Mit dem Vorhaben sei man jedoch gescheitert, weil die internen Regeln des Verlages Friedrich Bischoff die Veröffentlichung von Anzeigen mit Bezug zur gleichgeschlechtlichen Partnerschaft nicht zulassen.
Ein vom Geschäftsführer des Verlages, Dr. Jürgen Hendriock, veranlasster Klärungsprozess hat für die Initiative bislang noch kein erkennbares Ergebnis gebracht.
.
Innerkirchlicher Aufklärungsprozess
.
Zu den vorrangigen Zielen der Regenbogen-NAK gehört die Förderung der grundlegend notwendigen Erkenntnis, dass ein innerkirchlicher Aufklärungsprozess begonnen wird, der die vorhandene Unsicherheit der Amtsträger im Umgang mit homosexuellen und transidenten Glaubensgeschwistern auflöst. "Solchen Geschwistern sollte es möglich sein, sich im Vertrauen ihrem Seelsorger mitteilen zu können. In solchen Dingen wären wir froh über endlich konkrete Fortschritte", so Peter Schärer.
.
Das nächste zentrale Treffen der Gruppe findet vom 24. bis 26. Januar 2003 in der Neuapostolischen Kirche in Chemnitz statt. Dabei soll der Gedanken- und Erfahrungsaustausch von Schwulen, Lesben und Transgenders in der NAK im Mittelpunkt stehen. Das Treffen steht allen Interessierten offen, denn "Heteros sind natürlich auch willkommen", wie in einer Ankündigung auf den Internetseiten der Regenbogen-NAK zu lesen ist. Eine vorherige Anmeldung ist jedoch erwünscht.
.
Lesen Sie weiter:
Den Worten auch Taten folgen lassen
Peter Schärer, Sprecher der Initiative Regenbogen-NAK,
nimmt Stellung zu einzelnen Fragen
.
Redaktion: Christian Puffe, 04.01.2003
.
..Dieser Artikel gefällt Ihnen? Sagen Sie es weiter! Senden Sie eine
Empfehlung an bis zu fünf Freunde...naktuell.de weiterempfehlen
.
Bild zum Thema
Homepage der Initiative Regenbogen-NAK
.
Link zum Thema
Eigendarstellung und ausführliche Informationen auf den Internetseiten der Regenbogen-NAK
regenbogen-nak.de
.
Hintergrund
"Neuapostolische Kirche bietet Regenbogen-NAK Gespräche an" - Mitteilung der NAK in Deutschland vom 16.12.2002
nak.de/news/...
Bericht vom Treffen mit Vertretern der Projektgruppe "Gegenwartsfragen"
am 28.02.2002 in Zürich, veröffentlicht von der Regenbogen-NAK
regenbogen-nak.de/...
.
naktuell Gästebuch
.
Newsletter
Möchten Sie regelmäßig über neue Themen und
alle wichtigen Änderungen auf naktuell.de informiert
werden? Tragen Sie Ihre E-Mail Adresse in den kostenlosen Verteiler ein!
Newsletter bestellen
.
NAKtuell ist eine private Website und kein offizielles Angebot der Neuapostolischen Kirche. Distanzierungserklärung: Für Inhalte fremder Internetseiten,
die über Hyperlinks erreichbar sind, wird keine Haftung übernommen. Alle Informationen verstehen sich ohne Gewähr. Bitte beachten Sie die Hinweise
und Nutzungsregeln im Impressum. ViSdP: Christian Puffe, E-Mail: redaktion@naktuell.de. Änderungen vorbehalten. © naktuell.de 2002 | Seitenanfang