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Heute ist  .
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09.06.2003
Pfingsten 2003: Gottesdienst in Dortmund
Bericht über den Pfingstgottesdienst des Stammapostels am 8. Juni 2003
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Es ist Sonntagmorgen, 9.30 Uhr. Ich sitze in der Kirche, um mich herum füllen sich die Bankreihen mit mehr oder minder erwartungsfrohen Glaubensgeschwistern. Ein gewaltiger Klotz verdeckt die Sicht zum Altar. Nein, kein großgewachsener Mitbruder nimmt mir die Sicht - vielmehr steht dort, wo sonst der Altar zu sehen ist, ein überdimensionaler Monitor. Die Tür zum Ämterzimmer öffnet sich. Die Amtsträger erscheinen im Kirchenraum, nehmen in den ersten Reihen Platz. Soeben beginnt das Vorprogramm zur Übertragung des Pfingstgottesdienstes 2003, den Stammapostel Richard Fehr in der Gemeinde Dortmund- Nord (Gebietskirche Nordrhein-Westfalen) hält. 
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Wie von Geisteshand bewegt wirbelt das NAK-Logo über den Schirm,
um dann noch einmal von oben herab ins Bild hinein zu schweben. 
Zu anschaulichen Bildern aus der Stadt Dortmund erklärt eine freundliche Stimme, was es
mit der Ruhrgebietsmetropole auf sich hat. Die Gottesdienstbesucher schauen gebannt auf den Monitor, doch ich habe den Eindruck, dass die meisten nichts von alledem verstehen, was hier geschieht. Kein Wunder: Einer der Techniker hatte den falschen Tonkanal gewählt, so dass die Übertragung mit einem Grundkurs in "English for Travellers" beginnt.
Nach einigen Augenblicken der Ratlosigkeit spüre ich ein leises Aufatmen, das durch die Gemeinde geht. So ist es richtig, so soll es sein. Klare Worte will man hören, denn eine deutliche Sprache ist man hier schließlich gewohnt.
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Nach dem kurzen Bildungsteil folgt nun ein Einblick in den "Aufbau des Werkes Gottes"
in Dortmund und die Geschichte der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen. Mit Beginn der Amtszeit von Stammapostel Schmidt im Jahr 1961 wurde die Hauptleitung der Neuapostolischen Kirche von Frankfurt am Main nach Dortmund verlegt. Seit 1984 befindet sich hier die Verwaltung der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen. Es folgen Aufnahmen von Stammapostel Hans Urwyler, der zu Pfingsten 1984 einen Gottesdienst in der Dortmunder Westfalenhalle hielt. Ihn zu sehen, seine ruhige Stimme zu hören, weckt längst vergessen geglaubte Erinnerungen. Danach folgen Worte von Stammapostel Fehr, die er 1991 bei der Inruhesetzung von Bezirksapostel Engelauf und der Ordination von Bezirksapostel Ehlebracht sprach.
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9.50 Uhr. Die Live-Übertragung aus der Kirche Dortmund-Nord beginnt. Zu Beginn des Gottesdienstes singt die Gemeinde das über Konfessionsgrenzen hinaus bekannte Lied:
"Nun danket alle Gott" [Gesangbuch Nr. 60]. Nach dem Gebet liest der Stammapostel das Textwort für den Gottesdienst vor. Hesekiel 36, Vers 27: "Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun." [Hes. 36, 27]
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Grußwort des Stammapostels
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Nach einigen einleitenden Worten sagte der Stammapostel: "Es hat sich so eingebürgert, dass jeweils an Pfingsten ein Grußwort aus der Heiligen Schrift vorgelesen wird.
Jedes Jahr hatte dieses Grußwort etwas mit der Wiederkunft Christi zu tun. Es soll auch dieses Jahr so sein. Ich grüße Gottes Volk auf der ganzen Welt mit dem Wort
aus Offenbarung 20, Vers 6: 'Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.'  Dieses Wort ist uns ja allen sehr vertraut. Wir verbinden damit unser Glaubensziel, die Wiederkunft Christi zur Heimholung der Braut." [Offb. 20, 6]
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"... eine Erweiterung der Lehraussagen"
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Gleich darauf nutzte Stammapostel Richard Fehr erstmals den Rahmen einer internationalen Live-Übertragung, um eine Änderung der kirchlichen Lehraussagen bekannt zu geben. Die Änderung betrifft die Auslegung der Johannes-Offenbarung und beinhaltet eine Erweiterung der Bedeutung des Begriffs "Erste Auferstehung".
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Stammapostel
Richard Fehr
Dazu sagte der Stammapostel: "Nun ist es vielleicht auch euch aufge- fallen, dass ich in letzter Zeit dieses Wort nicht mehr verwendet habe.
Vielleicht hat es der eine oder andere etwas vermisst. Ich habe mich intensiv mit der Offenbarung beschäftigt, vor allem mit Offenbarung 20, Vers 4 bis 6, wo als einziges Mal in der ganzen Heiligen Schrift
von der 'Ersten Auferstehung' die Rede ist. 
Als ich dann die Verse 4 und 5 gelesen habe und das auch in den Kreis der Bezirksapostel hineingetragen habe, ist mir aufgefallen, dass mit dem Begriff 'Erste Auferstehung' noch etwas mehr verbunden ist,
als das wir das bis heute angenommen haben. Es ist also im gewissen Sinn eine Erweiterung der Lehraussagen. Weil das so wichtig ist und weil heute in 20 verschiedene Sprachen übersetzt wird, habe ich die folgenden Zeilen schriftlich festgehalten, damit sich auch die Übersetzer daran halten können."
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Erklärung des Stammapostels
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"'Selig ist der und heilig' gilt denen, die in den beiden vorangegangenen Versen näher beschrieben sind, also in den Versen 4 und 5. Im Vers 4 im ersten Teil lesen wir: 'Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf und ihnen wurde das Gericht übergeben.' [Offb. 20, 4] Mit dem Sohn Gottes auf seinem Thron zu sitzen, mit ihm zu regieren - also das Gericht auszuüben - das ist den Überwindern verheißen, die beim heimholenden Kommen Jesu dabei sind, nämlich der Braut. Jetzt geht es aber in diesem Vers 4 weiter. Johannes sieht Seelen, die ebenfalls in den Vorgang der 'Ersten Auferstehung' mit einbezogen sind.
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In Vers 4 im zweiten Teil und in Vers 5 lesen wir: 'Und ich sah Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen, und die nicht angebetet hatten das Tier und seine Zeichen nicht angenommen hatten auf ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre. Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden.' [Offb. 20, 4-5Dann heißt es ganz klar und deutlich in der Heiligen Schrift nach diesen Worten: 'Dies ist die Erste Auferstehung'. Daraus geht doch hervor, liebe Seelen, dass mit diesen Worten hier nicht die Braut gemeint ist, sondern die Märtyrer. Sie haben sich nach der Heimholung der Braut während der Zeit der großen Trübsal zu Christus bekannt und wurden deshalb getötet.
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Was ist die Konsequenz? An der Ersten Auferstehung nehmen die Braut und zusätzlich auch die Märtyrer teil. Gemeinsam machen sie die Schar der Priester Gottes aus, die mit Christus im Tausendjährigen Friedensreich regieren. Allen gilt: 'Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung.' [Offb. 20, 6] Die Auferstehung der beiden Gruppen geschieht nicht gleichzeitig. In der Zeit zwischen der Heimholung der Braut und der Auferstehung der Märtyrer findet im Himmel die Hochzeit des Lammes statt, und parallel dazu auf Erden die große Trübsal.
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Jetzt kommt der allerwichtigste Satz: Das Kommen Christi zur Heimholung seiner Braut ist und bleibt unser Glaubensziel. Lediglich der Begriff 'Erste Auferstehung' wird ab heute etwas ausgeweitet, weil nämlich zwei Gruppen daran teilnehmen.
Wer es nicht glaubt, lese bitte in aller Ruhe die Verse 4 und 5 aus Offenbarung 20.
Ein vertiefender Artikel über diese Sache erscheint demnächst in unserer Zeitschrift. Wir werden also in Zukunft das schöne Wort aus Offenbarung 20, Vers 6, ab und zu wieder hören, dass der selig ist und heilig, der teilhat an der 'Ersten Auferstehung'.
Es ist ein wunderbares und großartiges Wort. Es ist ein Wort, das unsere Seele trifft. Ich bin dankbar, dass wir es wieder erneut hören dürfen."
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"Nun danket alle Gott"
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Im weiteren Verlauf seiner Predigt nahm Richard Fehr Bezug auf das Eingangslied. Gott zu danken, "mit Herzen, Mund und Händen, das wollen wir ab jetzt vermehrt tun", so der Wunsch des Stammapostels. Zitat: "Wenn Gottes Werk in unseren Herzen lebt, wenn es in unserem Leben die erste Stelle einnimmt, dann können wir Gott mit Herzen danken. Mit unserem Mund: Durch ein reges Gebetsleben und auch durch das Wort des Zeugnisses. Dass wir im rechten Augenblick Zeugnis geben. Denn vergessen wir eines nicht: Der Herr kommt nicht, es sei denn, dass die letzte Seele gefunden ist. Nicht alle kommen einfach von selbst. Sie müssen abgeholt und hergebracht werden. Und ihr Herz muss entzündet werden durch ein Wort des Zeugnisses. Das tun wir, wenn wir danken mit unserem Mund. Wir wollen auch mit unseren Händen danken, indem wir Hand anlegen am schönen Gotteswerk, dass es gebaut und vollendet werden kann. Indem wir auch gerne unsere Opfer bringen und dabei erleben können: Opfer bringt Segen. Wer dankbar ist, opfert gerne, es ist ihm ein Bedürfnis. So wollen wir immer
vor unsern Gott und Vater treten: Dankbar mit Herzen, Mund und Händen."
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Auslegung des Textwortes
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Blick in die vollbesetzte Kirche
Dortmund-Nord
Zu dem Bibelwort, das dem Gottesdienst zu Grunde lag,
sagte der Stammapostel: "Es ist eine der größten Gnaden und Gaben Gottes, dass er seinen Geist in uns gegeben hat. Dankbar denken wir zurück an das erste Pfingsten und was damals geschehen ist - zu lesen im 2. Kapitel
der Apostelgeschichte. [Apg. 2] Dankbar denken wir aber
auch an unser persönliches Pfingsten, als wir versiegelt wurden mit dem Heiligen Geist und damit eine Gabe empfangen haben, dessen Wert und Größe wir
wahrscheinlich erst richtig erkennen, wenn wir in der Ewigkeit sind. Dieser Geist will uns lenken und leiten, er will uns lehren. Das wollen wir uns gerne gefallen lassen, dass wir 'solche Leute' werden, 'die in meinen Geboten wandeln'. [Hes. 36, 27]
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Unter 'Geboten und Gesetzen' könnte man manches aufzählen. Der Herr Jesus hat die Sache für uns eigentlich einfach gemacht, wir können es in Matthäus lesen. Er hat alle Gebote und alle Gesetze und alle Weisungen der Propheten zusammengefasst in zwei Geboten: 'Liebe Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst. Darin hängt das ganze Gesetz und alle Gebote.' [Mt. 22, 37-40] Das wollen wir beherzigen. Denn es sollen aus uns 'solche Leute' werden, die in seinen Geboten wandeln und seine Rechte halten."
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Gott lieben - was heißt das?
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"Wer Gott liebt, der meidet die Sünde. Das heißt nicht, dass er nie mehr in Sünde fällt, aber er meidet die Sünde. Wer Gott liebt, der lebt in Gottesfurcht, der weiß: Sie ist der Weisheit Anfang. Wer Gott liebt, der wirkt mit an der Vollendung seines Werkes
in sich selbst - da muss das Werk des Herrn ja auch vollendet werden - und der tut, was er kann innerhalb des Werkes Gottes und zu seinem Ausbau.
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Das zweite Gebot, das Jesus gab, heißt: 'Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.' Wer ist unser Nächster? Bruder und Schwester in der Gemeinde, suchende und verlangende Gäste, das sind doch unsere Nächsten, denn wir sind alle in einer Familie Gottes.
Und was gilt es nun zu tun, um den Nächsten zu lieben? Nicht übervorteilen! Nicht betrügen, nicht belügen! Das wollen wir bedenken. Wenn wir den Nächsten lieben, übervorteilen wir ihn nicht. Den Nächsten zu lieben heißt, ihm stets liebevoll und freundlich zu begegnen. Dass das nicht immer ganz so einfach ist, weiß ich auch, denn es sind uns nicht immer alle sympathisch. (...) Wenn wir Gott und den Nächsten lieben, dann wird es schön und warm in einer Gemeinde. Dann sind auch Gäste da, die angetan sind von der Atmosphäre."
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Seine Rechte halten - was heißt das?
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"Die Gottesdienste besuchen! Sie sind ein Angebot der Liebe Gottes. Und wer Gottes Recht halten will, muss das Wort annehmen, welches Glauben schafft - bei jedem Heiligen Abendmahl den Bund erneuern, den wir mit Gott geschlossen haben. Treu im Opfer sein. Gottes Werk wurde aus Liebe und Opfer bis heute gebaut. Es wird auch dadurch vollendet. (...)
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Lasst uns 'solche Leute' sein. [Hes. 36, 27] Wenn wir das tun, gehen wir in Rekordzeit der Vollendung entgegen. Das ist ja unser aller Wunsch, dass wir so schnell wir möglich das Ziel unseres Glaubens erreichen. Gott helfe jeder Seele, er gebe Gnade und Segen, Kraft und Frieden, Trost und Freude und alles, was jede Seele bedarf, um im Glauben bewahrt zu bleiben und vollendet zu werden."
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Im Anschluss an die Predigt des Stammapostels wurden Bezirksapostel Wilfried Klingler (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen-Thüringen), Apostel Erhard Suter (Spanien)
und Apostel Rudolf Kainz (Österreich) auf den Altar gerufen, um ebenfalls zu dienen.
Eine Zusammenfassung der Predigten und den Abschluss des Gottesdienstes können Sie
im zweiten Teil dieser Dokumentation lesen ...
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Lesen Sie weiter:
Pfingsten 2003: Gottesdienst in Dortmund (Teil 2)
Fortsetzung des Gottesdienstberichts
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