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Heute ist  .
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Pfingsten 2003: Gottesdienst in Dortmund (Teil 2)
Bericht über den Pfingstgottesdienst des Stammapostels am 8. Juni 2003
Fortsetzung von Teil 1
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Unausgesprochene Hilferufe fühlen
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Bezirksapostel
Wilfried Klingler
In seiner Predigt unterstrich Bezirksapostel Wilfried Klingler (Hannover) noch einmal die Wichtigkeit der Ausführungen des Stammapostels zur Auslegung der Johannes-Offenbarung und zur erweiterten Bedeutung des Begriffs "Erste Auferstehung".
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Auszug: "Was kann nach einem solchen Gottesdienst oben auf liegen? Eine tiefe Dankbarkeit und eine erneute Sicherheit. Ich persönlich bin dem Stammapostel sehr dankbar, dass er mit einem wichtigen Begriff Klarheit geschaffen hat. Denn nichts ist schlimmer als Unsicherheit.
Nun ist es an uns, mit dem gehörten vorsichtig und fein umzugehen. Immer wenn es Änderungen gibt, haben wir uns selbst zu disziplinieren. Auf der einen Seite freuen wir uns, dass der Stammapostel Klarheit in einem Wort schuf. Auf der anderen Seite kommt schnell menschlicher Geist, der es in Frage stellen möchte. Heute haben wir eine klare Lehraussage erhalten. Mit dieser können wir in die Zukunft gehen."
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Nach einigen weiteren Gedanken sagte der Bezirksapostel: "Eines hat mich beschäftigt.
In einem der Evangelien ist auch davon die Rede, dass man etwas tun muss, um an der Auferstehung Teil zu haben. Die Erklärung war, die Gebote zu halten. Und Christus fügte noch an einer Stelle zu, bei einem Menschen, der dem Himmelreich schon sehr nahe war: Tue das und du wirst leben! Das ist eine großartige Unterstreichung unseres Glücks, auf ewig bei dem Herrn zu sein.
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Im weiteren gilt es, Gott zu lieben und den Nächsten wie sich selbst. Das können wir gar nicht trennen. Wie will man als gläubiger neuapostolischer Christ Gottesliebe und Nächstenliebe voneinander trennen? Die Nächstenliebe ist doch ein Teil dieser Gottesliebe, die wir in uns tragen. Sie nimmt ihre Orientierung aus der Gottesliebe. Darum ist dieses Wort so wichtig. (...) Es gibt keine Schablonen, wo wir ablesen können, wer der Nächste ist. Das kann heute der eine sein und morgen der andere.
Wo beginnt die Nächstenliebe? Die Nächstenliebe beginnt in der Familie. Lasst uns auch das aus dem Gottesdienst mitnehmen: Lasst uns den unausgesprochenen Hilferuf eines Kindes fühlen. Lasst uns fühlen, was unsere Frau, unser Mann im Augenblick benötigt. Wir wollen nicht an dem vorübergehen, der eine helfende Hand benötigt
und durch Unachtsamkeit und Gleichgültigkeit das göttliche Gebot missachten. (...)
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Wir nehmen uns den Sohn Gottes als Vorbild. In den Situationen, in denen er sich befand, hat er entschieden, wer im Augenblick der Nächste war. Einmal war das eine sündige Frau, die gefallen war. Einmal trat ein Mann zu ihm und bat für seinen Knecht. Und er fühlte im Herzen, als man in Bethanien trauerte. Christus wusste, wer sein Nächster war. Und an ihm wollen wir uns orientieren."
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Petrus - der erste Stammapostel?
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Apostel
Erhard Suter
Apostel Erhard Suter aus Spanien stellte das Stammapostelamt und dessen Bedeutung in den Mittelpunkt seiner Predigt. Er beschrieb den Amtsinhaber als einen liebevollen Menschen, der den Gläubigen Sicherheit gebe.
Dann bezeichnete er Petrus als den "ersten Stammapostel", dem der Herr das "Werk Gottes" anvertraut habe. Schließlich sprach der Apostel von den Vorzügen der so genannten "Schlüsselgewalt", die dem Stammapostelamt gegeben sei - ein Begriff, dessen Bedeutung eigentlich schon vor etlichen Jahren neu gedeutet wurde und der später vollständig aus dem neuapostolischen Vokabular gestrichen wurde, wie aus entsprechenden
Veröffentlichungen der Kirchenleitung ("Leitgedanken zum Gottesdienst", Sondernummer 03/2001) eindeutig hervorgeht.
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Zitat aus den Ausführungen des Apostels: "Ich musste daran denken, dass vor etwa 2000 Jahren der damalige Stammapostel Petrus den ersten Gottesdienst hielt. Es gab noch nicht diesen Titel 'Stammapostel'. Aber er hatte eine besondere Gabe, er hatte die Gabe der Liebe. Und deshalb hat ihm der liebe Gott das Werk Gottes anvertraut. (...) Heute durften wir diese Liebe aus dem Stammapostel spüren."
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Darüber hinaus erinnerte Apostel Suter an ein Gleichnis. Ein früherer Stammapostel habe einmal gesagt, die Offenbarung des Johannes sei wie eine Stadt. Je näher man dem Ziel dieser Stadt entgegen käme, umso mehr Einzelheiten seien zu erkennen. Zitat: "Am Anfang sieht man nur die Konturen. Aber wenn man ganz nahe an dieser Stadt ist, kann man alles genau erkennen. So ist es auch mit der Offenbarung, als der Stammapostel sagte: Es ist eine erweiterte Erkenntnis. Aber wir freuen uns, dass wir zu denen gehören dürfen, von denen geschrieben steht: Selig und heilig ist der, der teilhat an der ersten Auferstehung." (...)
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Auf Jesus schauen!
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Apostel
Rudolf Kainz
Einen ganz anderen Schwerpunkt setzte Apostel Rudolf Kainz aus Österreich. Er verwies auf den Gottessohn, den Herrn und Erlöser Jesus Christus, dessen Mentalität uns Kraft zur Nächstenliebe gebe.
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Auszug aus der Predigt: "Vor einiger Zeit wurde eine alte Schwester gefragt, warum sie denn neuapostolisch geworden sei. Ihre Antwort war einfach: Ich bin neuapostolisch geworden, weil ich in meiner Gemeinde eine Heimat gefunden habe. Jene warme Atmosphäre,
von der unser Stammapostel gesprochen hat. Wie muss es in dieser
Gemeinde zugegangen sein? Kein Zwist, keine Missverständnisse. Wenn das so ist, dann fühlt man sich ja wohl. Dann sind die Herzen zueinander gewendet und alle schauen auf Jesus. Das ist Heimat, das schafft eine warme Atmosphäre.
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Auf Jesus schauen heißt, etwas Besonderes zu tun und seine Mentalität zu haben.
Wir wissen, dass es in den verschiedenen Ländern unterschiedliche Mentalitäten gibt. Manchmal ist das ein Hindernis, um zusammenzukommen. Wir wollen die Mentalität Jesu haben. Wer die Gesinnung Jesu hat, der hat die Kraft, den Nächsten zu lieben.
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Es könnte sein, dass sich diese warme Atmosphäre einmal abkühlt, dass sogar mal eine Kluft entsteht zwischen unserem Herzen und dem Herzen des Nächsten, vielleicht sogar zwischen unserem Herzen und dem Herzen Gottes. Ich denke da an manche  Geschwister. Sie müssen etwas Schweres tragen, manches Herz ist hart geworden.
Es ist eine Kluft eingetreten zwischen dem eigenen Herzen und dem lieben Gott.
Wenn der Heilige Geist wirkt, dann überwindet man diese Kluft zu Gott. Wir brauchen nur das Mittel anwenden, das alle Kluft überwindet. Das ist das Opfer Jesu. Das ist
die Kraft, den Nächsten zu lieben, zu vergeben und zu versöhnen. Schaffen wir das? Wir haben es gehört: Es ist möglich. Durch die Kraft des Heiligen Geistes und durch die Kraft der Liebe überbrücken wir alles. So haben wir schon hier die kleine Heimat. Möge Gott geben, dass wir bald aus dieser kleinen Heimat in die ewige Heimat kommen."
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"Wir leben in einer besonderen Zeit"
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Vor der Feier des Heiligen Abendmahls richtete der Stammapostel nochmals einige Worte
an die Gemeinde. Richard Fehr: "Ich sagte in den letzten Gottesdiensten sicherlich zwei- oder dreimal: Wir leben wirklich in einer besonderen Zeit. Soviel geschieht. Man kann gar nicht mehr alles innerlich verarbeiten. Da bricht ein neuer Krieg aus, oder eine Seuche, oder Katastrophen oder ein Unglück ereignen sich. Man könnte zu dem Schluss kommen: Eine schwere Zeit! Ich bin einverstanden.
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Wisst ihr, was das Gefährliche in unserer Zeit ist? Dass Gottes Volk müde werden könnte und einschläft. Der Herr bewahre uns davor! Wir sind hier in Dortmund-Nord, der Heimatgemeinde von Stammapostel Schmidt. Oft hat er das Bild von den klugen und törichten Jungfrauen verwendet. Dort steht geschrieben: Es werden alle müde. Was können wir denn gegen diese Müdigkeit machen? Kommt und haltet die Rechte des Herrn, feiert mit ganzem Herzen Abendmahl und bleibt im Opfersinn und im Gebetsleben - dann schläft man nicht ein. Es wäre jammerschade - in der größten Zeit, die es je gab, weil Gott ein ganzes Volk vollendet auf die Himmelfahrt - einzuschlafen. Denken wir daran, was in Offenbarung 20, Vers 6, geschrieben steht." [Offb. 20, 6]
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Bischof für Großbritannien ordiniert
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Ordination des Bischofs
David Middleton
Während der Feier des Heiligen Abendmahls sang die Gemeinde die Lieder "Ich bete an die Macht der Liebe"
[Nr. 228] und "Großer Gott, wir loben dich" [Nr. 494] aus dem neuapostolischen Gesangbuch. Vor dem Abendmahl für die Entschlafenen sprach Bezirksapostel Wilhelm Leber (Nordrhein-Westfalen) einige Worte. Auch die Seelen im Jenseits warten auf die Wiederkunft Christi, so der Bezirks- apostel. "Sie leben von dem selben Brot wie wir."
Das Abendmahl für die Entschlafenen sei ein Angebot an
die "uns im Glauben Voraufgegangenen" und alle, "die berechtigt sind."
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Nach der Abendmahlsfeier erfolgte die Ordination des Bezirksevangelisten David Middleton zum Bischof für England, Schottland und Irland. In seiner Ansprache bezeichnete der Stammapostel das Arbeitsgebiet des neuen Bischofs als "Wiege des Werkes Gottes". In England habe es vor vielen Jahrzehnten einen verheißungsvollen Anfang genommen. Es sei sein Wunsch, so der Stammapostel, dass das "Werk Gottes" in England erneut Fuß fasse.
Zum Ausklang des Gottesdienstes, nach Schlußgebet und Segensspruch, sang der Chor, begleitet vom Orgelspiel, das Lied "Lob, Ehr und Dank". Zuvor verabschiedete sich der Stammapostel mit den Worten: "Auf Wiedersehen, Good bye, Hasta luego, Au revoir, Arrividerci und Do swidanja!"
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Kurz vor Ende der Übertragung dann noch ein kleines Highlight, nicht nur für Freunde wohlklingender Tastenmusik. Achtung, Großaufnahme: Am Spieltisch der Orgel ist - eine knappe Minute lang - ein junger Mann mit langen, zum Zopf gebundenen Haaren zu sehen. Mitnichten einfach nur ein gewöhnlicher Tastenguru, sondern einer der Mitstreiter beim Magazin Glaubenskultur.de, gab hier und heute sein Bestes.
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Lesen Sie weiter:
Pfingsten 2003: Gottesdienst in Dortmund (Teil 1)
Erster Teil des Gottesdienstberichts
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Links zum Thema:
Bebilderter Kurzbericht auf der Internetseite der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen
nak.de/nrw/berichte/...
"Pfingsten 2002: Belebung der Naherwartung" (naktuell.de Artikel vom 27.05.2002)
naktuell.de/archiv/...
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Christian Puffe, 09./13.06.2003
Keine wörtliche Wiedergabe bei Zitaten.
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