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06.12.2005 |
ACK belohnt Reformprozess mit Gaststatus |
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Die Apostolische Gemeinschaft ist am 15. November 2005 offiziell als
Gastmitglied in die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Bayern
aufgenommen worden. Dies hat Dr. Elisabeth Dieckmann, die Geschäftsführerin
der ACK Bayern, auf Anfrage von naktuell.de bestätigt. In einer Mitteilung
auf der Internetseite der Apostolischen Gemeinschaft heißt es, seit
vielen Jahren arbeite die apostolische Gemeinde Nürnberg in der lokalen
ACK mit und sei dort seit vielen Jahren Vollmitglied. Auf Landesebene werde
die Vollmitgliedschaft in dem ökumenischen Gremium angestrebt. |
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»Zur Mitte hin bewegt« |
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Die ACK-Geschäftsführerin erläuterte, um die Aufnahme
als Vollmitglied hätten sich vor allem der Vorsteher der apostolischen
Gemeinde Nürnberg, Priester Dieter Wollscheid, sowie der derzeit für
die süddeutschen Gemeinden zuständige Apostel Wilfried Baron
aus Düsseldorf bemüht. Sie habe nach den Gesprächen mit
den Vertretern der Apostolischen Gemeinschaft den Eindruck gewonnen, dass
sich die Gemeinschaft nach der Trennung von der Neuapostolischen Kirche
in den vergangenen Jahrzehnten »zur christlichen Mitte hin bewegt«
habe. |
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Weil man in Nürnberg in den vergangenen Jahren positive Erfahrungen
mit der dortigen apostolischen Gemeinde gemacht habe, habe einem Gaststatus
nichts im Wege gestanden. Mit der Aufnahme als Gastmitglied in die ACK
Bayern habe man auch den Umbruchprozess der weithin unbekannten Gemeinschaft
in Richtung der ökumenischen Bewegung unterstützen wollen. Die
Vollmitgliedschaft, die von der Apostolischen Gemeinschaft angestrebt werde,
werde jedoch nicht automatisch verliehen. Gespräche mit Vertretern
der NAK habe sie in Bayern bislang nicht geführt, sagte Dieckmann. |
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Nach der ACK Nordrhein-Westfalen ist Bayern der zweite Landesverband,
in dem die Apostolische Gemeinschaft als Gastmitglied aufgenommen worden
ist. In Bayern bestehen – neben Nürnberg – weitere apostolische Gemeinden
in Augsburg, München, Radolfzell, Schweinfurt, Selb sowie in Würzburg.
Einige Kirchenlokale sind von außen kaum als solche zu erkennen.
Die Zahl der Gläubigen in Bayern dürfte überschaubar sein. |
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»Aufeinander zugehen und reden« |
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Unterdessen hat der oberste Repräsentant der NAK, Stammapostel
Wilhelm Leber, am Sonntag, 23. Oktober 2005 während eines Übertragungsgottesdienstes
für Amtsträger und deren Frauen der Gebietskirchen Nordrhein-Westfalen
und Norddeutschland in Castrop-Rauxel geäußert, er strebe »ein
unverkrampftes Verhältnis zu anderen christlichen Gemeinschaften an
und zwar auf der Basis gegenseitigen Respekts«. Der Stammapostel
betonte in diesem Zusammenhang: »Dazu müssen wir als Kirche
auf die anderen Kirchen zugehen und mit ihnen reden.« Das Reden miteinander
sei wichtig, um Missverständnisse abzubauen und um ein Vertrauensverhältnis
zu gewinnen. Er stellte zugleich fest: »Unsere Glaubensgrundlagen
werden dadurch nicht berührt und auch gar nicht in Frage gestellt.
Es geht um Gespräche, um Gedankenaustausch mit anderen.« |
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Es gehe ihm dabei auch um die »Stärkung der christlichen
Front, der Christenheit insgesamt«, zumal die christlichen Grundlagen
in der Bevölkerung immer mehr verschwänden. »Das müssen
wir zur Kenntnis nehmen«, sagte der Stammapostel. Er wolle daher
das Gemeinsame und nicht so sehr das Trennende betonen. Ungeachtet dessen
werde sich die Neuapostolische Kirche jedoch nicht an ökumenischen
Gottesdiensten oder gemeinsamen Segenshandlungen beteiligen. |
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Gesprächskontakte in Österreich |
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Apostel Rudolf Kainz hat derweil als Kirchenpräsident der NAK
Österreich seine Vorstellungsbesuche bei führenden Kirchenvertretern
der Evangelischen und Römisch-katholischen Kirche fortgesetzt. Im
Oktober traf er mit dem Bischof der römisch-katholischen Diözese
Feldkirch, Dr. Elmar Fischer, und dem Landessuperintendenten der Evangelischen
Kirche, Pfarrer Wolfgang Neumann, zusammen, um über das humanitäre
Engagement und die Bemühungen der NAK Österreich zu sprechen,
das Gespräch mit anderen christlichen Kirchen zu pflegen und auf der
Basis theologischer Studientagungen gegenseitiges Verständnis für
die Inhalte und Ziele des Glaubens aufzubauen. |
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Gemeinsames Friedensgebet |
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Wie die NAK Nordrhein-Westfalen am 6. Dezember 2005 auf ihrer Internetseite
mitteilte, beteiligte sich die neuapostolische Gemeinde Essen-Kupferdreh
kürzlich an einem ökumenischen Friedensgebet, zu dem die Kolpingfamilie
alle in dem Essener Stadtteil vertretenen Religionsgemeinschaften in die
katholische St. Josef-Kirche eingeladen hatte. Neben dem gastgebenden katholischen
Pfarrer nahmen an dem interkonfessionellen Gebet auch der Pfarrer der evangelischen
Gemeinde, der Imam der muslimischen Gemeinde sowie Markus Langendorf, Priester
der neuapostolischen Gemeinde Kupferdreh, teil. |
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Die Ansprachen der Geistlichen wurden unter anderem durch den Chor
der neuapostolischen Gemeinde Kupferdreh musikalisch umrahmt. Die einzelnen
Gebete der verschiedenen Religionsvertreter hatten die Botschaft, den Weltfrieden
und den Frieden im alltäglichen Miteinander anzustreben oder zu erhalten.
Zum Abschluss der Begegnung wurde ein Gebet aller Geistlichen gesprochen.
Das Gebet soll als »Ausdruck eines begrüßenswerten interreligiösen
Dialogs« jedes Jahr wiederholt werden. |
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Bild zum Thema |
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Signet der ACK |
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Bild:
Faksimilé |
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Hintergrund |
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»Ökumene heißt |
aufeinander zugehen und miteinander
reden!« (Mitteilung der NAK International, 24.10.2005) |
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nak.org |
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Gesprächskontakte in Österreich
(NAK International, 25.10.2005) |
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nak.org |
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Gelebte Ökumene in
Essen-Kupferdreh |
(Bericht der NAK Nordrhein-Westfalen,
06.12.2005) |
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nak.de/nrw |
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Links |
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Arbeitsgemeinschaft Christlicher
Kirchen in Bayern (ACK) |
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ack-bayern.de |
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