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20.11.2004 |
Apostolische Gemeinschaft mit Gaststatus |
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Die Apostolische Gemeinschaft (AG) mit Sitz in Düsseldorf ist
als Gastmitglied in die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK)
in Nordrhein-Westfalen aufgenommen worden. Bischof Viktor Raus aus dem
Bezirk Duisburg-Hamborn fungiert in dem ökumenischen Verband, der
sich erstmals 1966 in Dortmund assoziierte, als Ansprechpartner der AG.
Bischof Raus ist Geschäftsführer der Apostolischen Gemeinschaft
und einer der vier Herausgeber des „Herold“, der Monatsschrift der Vereinigung
Apostolischer Gemeinden (VAG). |
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Die AG ist nach der Amtsenthebung und dem Ausschluss des Bezirksapostels
Peter Kuhlen sowie der Apostel Siegfried Dehmel und Ernst Dunkmann durch
die Apostelversammlung der Neuapostolischen Kirche im Januar 1955 gegründet
worden. Kuhlen, 1948 zum Nachfolger von Stammapostel Johann Gottfried Bischoff
gewählt, war 1951 vom Amt des Stammapostelhelfers zurückgetreten,
weil er die „Botschaft“ des Stammapostels Bischoff, dass die Wiederkunft
Jesu Christi noch zu dessen Lebzeiten zu erwarten sei, nicht mittragen
konnte. Kuhlen und seine Mitapostel wurden am 23. Januar 1955 von der Apostelversammlung
sämtlicher Ämter enthoben und aus der NAK ausgeschlossen. Apostel
Kuhlen wurde laut Dr. Andreas Fincke, dem wissenschaftlichen Referenten
der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), „zum
Symbol für eine der schwersten und gewiss auch menschlich problematischsten
Krisen der NAK nach dem Zweiten Weltkrieg“. Mit ihm verließen etwa
20.000 Gläubige aus dem Apostelbezirk Rheinland die Neuapostolische
Kirche. |
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Die AG kennt bis heute das Apostelamt. Dieses wird jedoch nur als „leitendes
kirchliches Lehramt“ verstanden, ohne dass ein besonderer Exklusivitätsanspruch
begründet wird. Das Stammapostelamt gibt es in den apostolischen Gemeinden
nicht. Einen besonderen Schwerpunkt in der Verkündigung der AG bildet
die Aufforderung zu praktischer Nachfolge Jesu in einem Gott wohlgefälligen
Leben. In der Selbstdarstellung auf der Internetseite der AG ist zu lesen:
„Unser Glaubensziel ist die Versöhnung der Menschen mit Gott und die
Vereinigung mit Jesus Christus bei seiner Wiederkunft. Wir wollen den christlichen
Glauben auf der Grundlage der Heiligen Schrift durch die Verkündigung
des Evangeliums ausbreiten und fördern. Gemäß unserem Glaubensbekenntnis
ist Christus das Haupt seiner Kirche, die er durch den Heiligen Geist versorgt.
Wir sind überzeugt, dass er dazu Apostel gesandt hat und noch sendet.
Wir wollen uns durch die persönliche und freie Glaubensbeziehung zu
Jesus Christus zu mündigen und aktiven Christen entwickeln.“ Die AG,
zu der seit Anfang der neunziger Jahre auch die Gemeinden des 1921 in Ostdeutschland
entstandenen Refomiert-apostolischen Gemeindebunds zählen, hat heute
bundesweit etwa 8.000 Mitglieder. |
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Apostel der AG nahmen, wie mehrfach berichtet, an den beiden Treffen
der apostolischen Gemeinschaften im September 2000 und im Mai 2001 in Zürich
teil. Nachdem das für September 2002 geplante Arbeitstreffen abgesagt
werden musste, hat die Apostolische Gemeinschaft im vergangenen Jahr gegenüber
naktuell.de weiterhin Gesprächsbereitschaft signalisiert (siehe naktuell.de
Artikel vom 14.09.2003). Zu einem weiteren Treffen ist es bislang jedoch
nicht gekommen. Derzeit herrscht wieder Eiszeit in der apostolischen Ökumene.
Die Unterschiede zwischen AG und Mutterkirche in Lehre und Selbstverständnis
scheinen offenbar größer zu sein als zunächst angenommen. |
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Streben nach ökumenischer Anerkennung |
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Nach dem Apostelamt Jesu Christi (AJC, Hauptamt Cottbus), das schon
seit 1981 einen Gaststatus in der ACK in der DDR hatte und mit seinen etwa
18.000 Mitgliedern seit 1993 als Gastmitglied im bundesweiten ACK sitzt,
ist die Apostolische Gemeinschaft die zweite aus der NAK heraus entstandene
religiöse Gruppe, die sich erfolgreich um eine Anerkennung als ökumenisch
eingestellte Glaubensgemeinschaft bemüht. |
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Dem entgegen stand bei den informellen Gesprächen, die in den
vergangenen Jahren zwischen der NAK und der ACK in Baden-Württemberg
stattgefunden hatten (siehe naktuell.de
Artikel vom 24.10.2002), die Frage einer Mitgliedschaft der NAK in der
ACK zu keinem Zeitpunkt im Raum. Die Delegiertenversammlung der ACK in
Baden-Württemberg ging daher auch nach den stattgefundenen Gesprächen
davon aus, dass „derzeit eine Mitgliedschaft oder auch beratende Mitwirkung
der NAK in der ACK in Baden-Württemberg nicht möglich ist“. Als
Gründe hierfür wurden genannt, dass hinsichtlich des Kirchenverständnisses
und der Lehrtraditionen zu Amt und Geist „in etlichen Mitgliedskirchen
erhebliche Bedenken bestehen, die auch innerhalb der ACK weiterer Klärung
bedürfen“. |
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Bei der Apostolischen Gemeinschaft, die in den vergangenen Jahren ihr
Kirchenverständnis und ihre Lehrtraditionen reformiert hat und in
der inzwischen auch Frauen ordiniert worden sind, bestehen solche Bedenken
seitens der ACK in Nordrhein-Westfalen offenbar nicht. Bereits seit zehn
Jahren ist die AG in Düsseldorf Mitglied der regionalen ACK. |
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Die NAK hingegen ist in den vergangenen beiden Jahren mit ähnlichen
Vorstößen in Österreich und Dänemark gescheitert.
Im Frühjahr 2003 hatte die NAK Österreich einen Antrag auf Beobachterstatus
im Ökumenischen Rat der Kirchen des Landes gestellt (siehe naktuell.de
Artikel vom 19.11.2003), dem jedoch ebenso wenig stattgegeben wurde wie
der im Frühjahr 2002 von der NAK Norddeutschland beantragten Aufnahme
in den dänischen Freikirchenrat (siehe naktuell.de
Artikel vom 04.07.2002). Als zentraler Einwand wurde in Dänemark genannt,
dass sich die NAK zu stark von den anderen Kirchen in europäischen
Ländern absondere. Als Hindernis für ökumenische Kontakte
galt aber auch das exklusive Selbstverständnis der NAK. Darüber
hinaus führten theologische Aspekte, vor allem die Sonderlehren um
das Entschlafenenwesen (Taufe und Abendmahl für Tote) zu einer distanzierten
Haltung. Kritisiert wurde ebenfalls der stark hierarchische Aufbau der
NAK. |
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Bild zum Thema |
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Ökumene-Logo der ACK |
in Deutschland |
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Links zum Thema |
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Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Nordrhein-Westfalen |
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ack-nrw.de |
Hintergrund |
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„Ökumenischer Rat erwartet Gesprächsbasis“
– Bericht über den Antrag der NAK auf Beobachterstatus im Ökumenischen
Rat der Kirchen Österreichs, ÖRKÖ (Stand: 19.11.2003) |
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naktuell.de/archiv/… |
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„NAK und ACK bleiben im Gespräch“ – Bericht über
das gemeinsame Kommuniqué der ACK in Baden-Württemberg und |
der NAK Süddeutschland (Stand: 24.10.2002) |
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naktuell.de/archiv/… |
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„Lieber zuviel als zu wenig Zeit nehmen“ – Hintergrund- |
gespräch mit Dr. Johannes Ehmann, Geschäftsführer
der ACK in Baden-Württemberg (Stand: 25.10.2002) |
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naktuell.de/archiv/… |
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„Freikirchenrat lehnt Mitgliedschaft ab“ – Antragstellung
der NAK in Dänemark gescheitert (Stand: 04.07.2002) |
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naktuell.de/archiv/… |
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