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Heute ist  .
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01.05.2010
Beobachterstatus nach Briefwechsel
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Darmstadt (naktuell.de). Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) im hessischen Wetteraukreis hat nach einem Briefwechsel mit Bezirksapostel Bernd Koberstein einem Beobachterstatus in der ACK Wetterau zugestimmt. In Deutschland ist die Neuapostolische Kirche somit derzeit in acht lokalen ACK entweder als Gastmitglied aktiv oder genießt einen Beobachterstatus. Auf Bundesebene verhält sich der ACK-Vorstand allerdings weiterhin zurückhaltend. Auch die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin hält zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine ACK-Mitgliedschaft der NAK auf Bundesebene für kein realistisches Ziel.
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Im Westteil des Wetteraukreises – der zwischen Frankfurt und der mittelhessischen Universitätsstadt Gießen liegt – hatte der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) im vorigen Jahr der NAK in einem Schreiben an Bezirksapostel Bernd Koberstein (NAK Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland) einen Beobachterstatus in dem Ökumene-Gremium angeboten. Vor einigen Wochen nahmen der Bad Homburger Bezirksvorsteher Markus Hartung sowie ein Vorsteher und ein für die Öffentlichkeitsarbeit zuständiger Priester zum ersten Mal an einer Veranstaltung der ACK teil, die sich mit orthodoxer Spiritualität beschäftigte.
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In einem Protokoll der Delegiertenversammlung der ACK Wetterau vom 24. September 2009 hatte es geheißen, dass die Kirchenleitung der NAK »ein starkes Interesse an der Mitarbeit in der ACK, auch in unserer Region« habe. Das Interesse an einer Mitarbeit in dem Ökumene-Gremium hatte Bezirksapostel Koberstein zuvor in einem Briefwechsel mit dem für die evangelischen Kirchengemeinden in der westlichen Wetterau zuständigen Dekan Jörg-Michael Schlösser bekundet. Bereits Kobersteins Amtsvorgänger, Bezirksapostel Dr. Hagen Wend (seit 11. Januar 2009 im Ruhestand), hatte es Ende 2008 bedauert, dass die NAK nicht zu den Gründungsmitgliedern der ACK Wetterau zählte. Acht christliche Konfessionen hatten am 21. Oktober 2008 in der katholischen Marienkirche in der Kreisstadt Friedberg die Beitrittsurkunde und die Satzung der neuen ACK Wetterau unterzeichnet.
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Ökumenepfarrer: »Eine vernünftige Lösung«
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Über den Briefwechsel zwischen Bezirksapostel Koberstein und dem evangelischen Dekan Schlösser äußerte sich der evangelische Pfarrer und Wetterauer ACK-Vorsitzende Konrad Schulz wie folgt: »Angesichts der noch unklaren Situation und der Gespräche auf der Ebene der Bundes-ACK begrüßt die ACK-Wetterau diese Annäherung, sieht aber gegenwärtig noch keine Möglichkeit zu (Gast-)Mitgliedschaft. Der Vorstand hat der NAK jedoch einen Beobachterstatus angeboten, so dass Mitglieder der NAK zu Veranstaltungen eingeladen sind.«
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Auf Anfrage von naktuell.de bezeichnete der evangelische Ökumenepfarrer den angebotenen Beobachterstatus als »vernünftige Lösung«. Über einen Gaststatus, mit dem eine Zusammenarbeit der Kirchen und Gemeinschaften verbindlich geregelt werde, sollte aus seiner Sicht erst gesprochen werden, wenn es Fortschritte bei den Gesprächen auf der Bundesebene gebe. Pfarrer Schulz kündigte an, dass sich die ACK Wetterau in diesem Jahr in der Woche nach Pfingsten dieses Jahres auf der 4. Hessischen Landesgartenschau in Bad Nauheim der Öffentlichkeit vorstellen werde.
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»Schwierigkeiten geduldig überwinden«
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Bereits kurz nach seinem Amtsantritt hatte Bezirksapostel Koberstein am 27. Januar 2009 während einer Pressekonferenz in Frankfurt geäußert, er wolle sich gerne an der ökumenischen Vorstellung von der »versöhnten Verschiedenheit« orientieren und den Kontakt zu Vertretern anderer christlicher Kirchen und Glaubensgemeinschaften suchen und pflegen. Es gelte, »im ökumenischen Miteinander vorhandene positive Ansätze zu vertiefen und auftretende Schwierigkeiten geduldig zu überwinden«. Der neue Kirchenpräsident der NAK Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland sprach sich auch dafür aus, dass die NAK in der ACK in Deutschland zumindest einen Gast- oder Beobachterstatus erhalten solle, nachdem bereits einzelne Gemeinden in lokale Arbeitsgemeinschaften aufgenommen worden seien.
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Stammapostel Wilhelm Leber gab bei der Pressekonferenz dem neuen Bezirksapostel folgendes mit auf den Weg: »Wir sind als Neuapostolische Kirche mehr und mehr eingebettet in gesellschaftliche Verantwortung. Unser Zugehen auf andere christliche Kirchen und Christen hat zugenommen. Dies ist ein wertvoller Teil der Arbeit: mit Bodenhaftung, respektvoll und demütig auf die zu schauen, die ebenso dem Herrn dienen und sich dem Evangelium verpflichtet fühlen.«
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In Deutschland ist die NAK derzeit Gastmitglied in den örtlichen ACKs in Memmingen (Bayern, NAK Süddeutschland, seit 2006), Aschaffenburg (Bayern, NAK Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, seit 2007), Hameln (Niedersachsen, NAK Mitteldeutschland, seit 2008), Halle/Saale (Sachsen-Anhalt, NAK Mitteldeutschland, seit 2009) und Göttingen (Niedersachsen, NAK Mitteldeutschland, seit 2009). Ein Antrag der Gemeinde Hannover-Mitte auf Gastmitgliedschaft wurde im Februar 2010 von der ACK Hannover einstimmig angenommen. Mit einem Beobachterstatus beteiligen sich Vertreter der NAK seit einigen Monaten an Veranstaltungen der ACK Marburg (Hessen). Und künftig sind nun auch Mitglieder der NAK zu den Veranstaltungen der ACK Wetterau eingeladen. In der Schweiz bestehen Gastmitgliedschaften auf Kantonsebene in Bern sowie in der Stadt Frutigen bei Bern.
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Ökumenische Aktivitäten auch in Südhessen
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Bemühungen, in die lokale ACK aufgenommen zu werden, gibt es auch seit einiger Zeit im südhessischen Darmstadt. Im Gemeindebrief der drei Darmstädter NAK-Gemeinden wird inzwischen regelmäßig über die ökumenischen Aktivitäten in Darmstadt informiert und in den Gemeinden dafür geworben, sich dem Thema Ökumene zu öffnen. Um die Arbeit der ACK näher kennen zu lernen, werden sich in den nächsten Monaten Mitglieder der Redaktion des »Gemeindeblick« auf eine ökumenische Entdeckungsreise begeben. Geplant sind Gemeindeporträts aller ACK-Mitgliedskirchen und -gemeinden.
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Die Gemeindemitglieder wurden dazu ermuntert, Anregungen, Fragen und Anmerkungen zu diesen »Blicken über den eigenen Tellerrand« einzureichen. Erste Artikel über die Entstehung der ACK Darmstadt, ihre Grundsätze, die Charta Oecumencia und den neu gewählten ACK-Vorsitzenden sind bereits in den Ausgaben Januar bis März erschienen. Herausgeber des Darmstädter »Gemeindeblick« ist Hirte Jürgen Kramer, der Anfang Juli 2010 die Geschäftsführung des kircheneigenen Verlags Friedrich Bischoff in Frankfurt von Dr. Hans-Jürgen Hendriock übernehmen wird. Hendriock leitet den Darmstädter Kirchenbezirk als Bezirksältester und hat auch schon an einem Gespräch mit ACK-Vertretern teilgenommen.
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Jens Joachim, 01.05.2010
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Fotostrecke
Bilder von der Gründungsveranstaltung
der ACK Wetterau
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Hintergrund
Christen in der Wetterau gründen eine Arbeits-
gemeinschaft (Gastbeitrag
bei »Christ im Dialog« vom 22.10.2008)
christ-im-dialog.de/…
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»Pressekonferenz« mit einem Pfarrer (naktuell.de-Artikel vom 29.01.2009)
naktuell.de/…
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Auf Entdeckungsreise zur Ökumene in Darmstadt (naktuell.de-Artikel vom 11.06.2009) 
naktuell.de/…
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