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28.07.2003 |
Lehraussagen anhand der Schrift
belegen |
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In einer Sondernummer der Monatsschrift "Leitgedanken zum Gottesdienst"
(Ausgabe 7, Juli 2003) informiert Stammapostel Richard Fehr die Amtsträger
der Neuapostolischen Kirche über Themen zur Offenbarung. Die darin
enthaltenen Ausführungen zur "Ersten Auferstehung" schließen
sich an eine Sondernummer vom November 2001 an, in der bereits neue Erkenntnisse
zur Auslegung der Offenbarung des Johannes vorgestellt wurden. |
Im Vorwort verweist der Stammapostel auf seine Erklärung im Pfingstgottesdienst
am 8. Juni 2003 in Dortmund-Nord (Wortlaut: siehe Gottesdienstbericht bei
naktuell.de).
Dabei gesteht er ein, dass ihm und den Bezirksaposteln bewusst sei, dass
"die Erweiterung unseres Verständnisses von der 'Ersten Auferstehung'
durchaus Fragen entstehen lassen". |
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"Keine Rede vom Kommen Christi" |
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Zum bisherigen Stand der Lehre schreibt der Stammapostel: "Uns,
den neuapostolischen Christen, ist der Begriff 'Erste Auferstehung'
sehr geläufig, verbinden wir damit doch traditionsgemäß
unser Glaubensziel: Die Wiederkunft Christi zur Heimholung seiner Braut,
die Entrückung am Tag des Herrn. Dabei haben wir das vertraute Wort
aus Offenbarung 20, 6 vor Augen: 'Selig ist der und heilig, der teilhat
an der ersten Auferstehung ...' [Offb.
20, 6]. Wenn wir aber diese Aussage in ihrem biblischen Zusammenhang
sehen und dabei auch die Verse 4 bis 6 aufmerksam lesen, dann müssen
wir feststellen: Vom heimholenden Kommen Christi ist darin keine Rede." |
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Intensive Beratungen in der Kirchenleitung hätten die Notwendigkeit
erkennen lassen, das bisherige Verständnis von der "Ersten Auferstehung"
erweitern zu müssen und dabei den biblischen Zusammenhang stärker
als bisher einzubeziehen. Zitat: "Seit längerem sind wir in unserer
Kirche verstärkt bemüht, unsere wesentlichen Lehraussagen noch
genauer als vor Jahren an Hand der Heiligen Schrift zu belegen und zu begründen
und dafür den biblischen Grundtext (Hebräisch bzw. Griechisch)
heranzuziehen." |
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Abläufe endzeitlichen Geschehens |
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Bei der Betrachtung der Verheißungen der Heiligen Schrift, die
die zukünftigen Dinge betreffen, müssten die Aussagen der Johannes-Offenbarung
im Zusammenhang mit den Worten des Apostels Paulus betrachtet werden, so
die "Leitgedanken". |
In seinen Briefen an die Korinther [1.
Kor. 15, 51-52] und die Thessalonicher [1.
Thess. 4, 15-17] spricht Paulus "von der Verwandlung bzw.
Auferstehung und der Entrückung von Jesu Eigentum. Das ist der Augenblick
der Wiederkunft Christi, also sein heimholendes Kommen." In
Folge dieses Ereignisses seien weitere Zeitabläufe zu erkennen. Zitat: |
"Die Offenbarung Johannes lässt uns nun wissen, dass nach dem
heimholenden Kommen des Herrn die Hochzeit des Lammes stattfindet [vgl.
Offb.
19, 7-9]. Diese Hochzeit vereinigt Christus mit seiner
Brautgemeinde und das ist ein einzigartiges Festgeschehen." |
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Nach der Entrückung und parallel zur "Hochzeit des Lammes" beginne
auf der Erde die "Zeit der großen Trübsal", eine Periode des
ungehinderten Treibens aller satanischen Geiste und Mächte, denn der
Antichrist entfalte seine uneingeschränkte Herrschaft. Diese furchtbare
Zeit finde ihren Abschluss dadurch, dass Christus als König aller
Könige mit seiner Gemeinde wiederkommt und sichtbar für alle
Welt in das Geschehen eingreift [vgl.
Offb.
19, 11-16]. Christus überwältigt den satanischen
Anhang (in der Bibel als "das Tier" und "der falsche Prophet" beschrieben),
macht ihn unschädlich und wirft ihn in "den Pfuhl von Feuer und Schwefel"
[vgl.
Offb.
19, 19-20 und Offb.
20, 10]. Schließlich wird Satan für tausend Jahre
gebunden [Offb.
20, 1-3]. |
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Anhand dieser recht eindrucksvollen Beschreibung "künftiger Ereignisse"
wird deutlich: Die Neuapostolische Kirche hält uneingeschränkt
an der eschatologischen Ausrichtung ihrer Lehre fest, ebenso an der Verkündigung
einer Apokalypse mit beachtlich genau definierten Abfolgen. |
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"Erste Auferstehung" zweier Gruppen |
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Im weiteren Text klären die "Leitgedanken" darüber auf, was
der Begriff "Erste Auferstehung" nach derzeitigem Stand der Lehre beinhaltet
und wann dieses geschehen soll. Es werde leicht überlesen, so der
Stammapostel, dass die Offenbarung zwei Gruppen nennt,
die daran teilhaben. In Vers 4 sei zunächst von "sie", also von denen
die Rede, die "auf dem Thron sitzen und denen das Gericht übergeben
wird" [Offb.
20, 4]. Vor allem dem in diesem Vers enthaltenen Wörtchen
"sie" käme eine besondere Bedeutung zu. Zitat: "Das sind diejenigen,
die als vollendete Brautseelen beim heimholenden Kommen des Herrn entrückt
wurden und nun innige Gemeinschaft mit Christus haben [vgl.
Offb.
19, 14 und 8]. Diese haben Anteil an der Herrschaft Christi
[vgl.
Offb.
3, 21]. Sie gehören zu der |
in Offenbarung 20, 6 genannten Schar der Priester
Gottes und Christi, die mit dem Herrn regieren werden." |
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Die zweite Gruppe, die an der "Ersten Auferstehung" teilnimmt, besteht
aus den im Pfingstgottesdienst des Stammapostels erstmals erwähnten
Märtyrern. Das seien jene Seelen, die "in der Zeit der großen
Trübsal enthauptet wurden, um des Zeugnisses von Jesus und um des
Wortes Gottes willen". Sie sind standhaft geblieben und haben "das Tier
und sein Bild nicht angebetet und sein Zeichen nicht angenommen an ihre
Stirn und auf ihre Hand". Sie haben sich zu Jesus bekannt, in den Anfechtungen
der "großen Trübsal" widerstanden und sogar für Christus
ihr Leben gelassen. Diese Märtyrer werden lebendig und regieren ebenfalls
als Priester Gottes. |
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Wörtliches Zitat: "Die Schrift sagt hierzu: 'Dies ist die erste
Auferstehung' [Offb.
20, 5]. Die vollendete Gemeinde des Herrn (die "sie"),
die sich auf Throne setzte [vgl.
Offb.
3, 21] und der das Gericht übergeben wurde, ist
also gemäß |
Vers 5 einbezogen in den Ablauf bzw. in das Geschehen der ersten
Auferstehung. In dem gleichen zeitlichen Zusamenhang, wenn "sie" (die Braut)
sich auf die Throne setzen werden, erleben die genannten Märtyrer
ihre Auferstehung (...). Beide Gruppen machen also die Schar der
Priester Gottes und Christi aus, die mit dem Herrn tausend Jahre regieren
wird." |
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Die Frage, welchen Stellenwert das Sakrament der "Heiligen Versiegelung"
[vgl.
Offb.
7, 4-8] bei diesem Geschehen haben wird, lassen die "Leitgedanken"
unbeantwortet. Dieser Aspekt findet keine Erwähnung. Offen bleibt
auch, ob und in welcher Weise die Märtyrer, die neben der Brautgemeinde
ebenfalls die "Erste Auferstehung" erleben, dieses in der Neuapostolischen
Kirche als heilsnotwendig angesehene "Siegel der Gotteskindschaft" empfangen
haben. |
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"Erste Auferstehung" im weiteren Kontext |
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Bei den internen Erörterungen zu der Frage, was die "Erste Auferstehung"
beinhalte, war die Kirchenleitung nach eigener Darstellung bemüht,
den gesamten biblischen Kontext zu erfassen und zu werten. Schon im ersten
Brief an die Korinther [1.
Kor. 15] habe sich Apostel Paulus mit dem Geschehen auseinandergesetzt.
Bereits an dieser Stelle werde deutlich: "Die Auferstehung des Herrn
ist Ursache dafür, dass alle Menschen auferstehen werden. Apostel
Paulus spricht von einer Ordnung (...): Die Auferstehung des Erstlings
Christus (diese ist bereits geschehen); die Auferstehung derer, die Christus
angehören, wenn er kommt; die Auferstehung im Zusammenhang mit dem
Endgericht." An diesem Punkt weisen die "Leitgedanken" darauf hin,
dass Christus zweimal wiederkommen werde, nämlich zur Heimholung seiner
Braut und zur Aufrichtung des Friedesreiches. Diese Erkenntnis sei bereits
im November 2001 in einer ersten Sondernummer zur Auslegung der Offenbarung
veröffentlicht worden. |
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Zu der genannten Verbindung zwischen den Aussagen des Apostels Paulus
und
der Offenbarung ist weiterhin zu lesen: "Apostel Paulus spricht
(...)
von der Auferstehung derer, 'die Christus angehören' bei seinem Kommen."
Zu
der Frage, wer unter die Aussage "die, die Christus angehören" fällt,
schreibt der Stammapostel: "Hierzu zählen zum einen die Entrückten,
von denen Apostel Paulus spricht [1.
Thess. 4, 13-18]. (...) Zum anderen zählen zu der Schar
derer, die Christus angehören, auch jene Märtyrer, die während
der Zeit der großen Trübsal ihr Leben für Christus gelassen
haben und deshalb Priester Gottes und Christi sind und mit dem Herrn regieren
werden." |
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Kein augenblickliches Ereignis |
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Im letzten Teil der Ausführungen stellen die "Leitgedanken" fest,
dass die Begrifflichkeit "Erste Auferstehung" bislang nur im Zusammenhang
mit der Wiederkunft Christi zur Heimholung seiner Braut gesehen wurde.
Die tatsächlichen biblischen Aussagen ließen die Kirchenleitung
jetzt zu der Erkenntnis kommen, dass die "Erste Auferstehung" sowohl die
Heimholung der Brautgemeinde als auch die Auferstehung der Märtyrer
umfasst. Beiden Gruppen gelte die Seligpreisung in Offenbarung 6, Vers
20, gleichermaßen: "Selig ist der und heilig, der teilhat an der
ersten Auferstehung ..."
[Offb.
20, 6]. |
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Auch der Begriff "Erste Auferstehung" wird noch einmal etwas näher
definiert. Zitat: "Zwischen der jeweiligen Auferstehung liegen einerseits
die Hochzeit des Lammes im Himmel und andererseits die Zeit der großen
Trübsal auf Erden, die die genannten Märtyrer (Vers 4) hervorbringt.
Der Begriff 'Erste Auferstehung' meint also nicht ein Ereignis zu einem
bestimmten Augenblick, sondern ist eingebettet in die Abfolge einer Auferstehungsordnung." |
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Späteres Märtyrium - Eine Alternative? |
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Abschließend wird die Frage aufgeworfen, ob die Möglichkeit
eines späteren Märtyriums eine mögliche Alternative zu dem
entbehrungsreichen Dasein einer Brautseele darstellen könnte. Hierzu
schreibt der Stammapostel: "Was es letztlich heißt, sich in der
großen Trübsal zum Herrn zu bekennen und sogar sein Leben für
ihn zu lassen, kann man sich wohl kaum vorstellen. Ein solches Märtyrium
ist wahrlich nicht erstrebenswert. Deshalb ist der Gedanke, auch nach dem
heimholenden Kommen des Herrn als Märtyrer noch Barmherzigkeit zu
empfangen, keine Alternative zu der großartigen Verheißung
und Möglichkeit, als Braut die Verwandlung zu erleben und zum Hochzeitsmahl
des Lammes eingehen zu dürfen." |
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Am Glaubensziel neuapostolischer Christen - als Teil der Brautgemeinde
an der Wiederkunft von Jesus teilzunehmen - sollten die Gläubigen
unbedingt festhalten. Stammapostel Fehr: "Auf das heimholende Kommen
des Herrn konzentriert sich unser ganzes Streben. Der ewige Gott hat uns
erwählt zu seinem Eigentum. Er bereitet uns heute zu durch alle Gnaden
aus dem Opfer und Verdienst Christi in Wort und Sakrament, damit wir mit
dem Herrn die Herrlichkeit teilen. Für uns ist das Kommen Christi
zur
Heimholung der Braut von größter Bedeutung und bleibt unser
Glaubensziel!" |
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Nachdem nun die Amtsträger erstmals in ausführlicher Weise
über das neue Verständnis des Begriffs "Erste Auferstehung" informiert
wurden, wird in der kommenden Ausgabe der Kirchenzeitschrift "Unsere Familie"
ein umfangreicher Artikel erscheinen, der dem allgemeinen Kirchenvolk die
"Erweiterung der Lehraussagen" verständlich machen soll. Zudem sind
die Predigten aus dem Pfingstgottesdienst des Stammapostels im Wortlaut
abgedruckt (vgl.: Gottesdienstbericht bei naktuell.de
vom 09.06.2003). Das Heft erscheint am 5. August 2003. |
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Bild zum Thema |
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"The Earth must burn |
when Christ return" - Apokalyptische
Abbildung aus einem amerikanischen Schulbuch von 1817 |
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Hintergrund |
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Bericht über den Pfingstgottesdienst
des Stammapostels am 8. Juni 2003 in der Gemeinde Dortmund-Nord; mit einer
Zusammenfassung der wichtigsten Predigt-Inhalte sowie dem Wortlaut der
Erklärung des Stamm- apostels zur "Erweiterung der Lehraussagen" |
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naktuell.de/archiv/... |
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Lese-Tipp |
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Die Kirchenzeitschrift "Unsere
Familie" wird |
in ihrer Ausgabe vom |
5. August 2003 auf den Seiten 31
bis 33 einen |
längeren Artikel zum |
Thema "Erste Aufer- stehung" veröffentlichen. |
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bischoff-verlag.de |
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