12.10.2003 |
„Bei uns am Stand ist immer was
los“ |
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Was im Jahr 2000 als Experiment begann, hat sich inzwischen zur umfassendsten
Kirchenfachmesse Europas entwickelt. |
Die diesjährige GLORIA findet mit 200 Ausstellern und einem umfangreichen
Kongressprogramm vom 16. bis 18. Oktober |
2003 in der Messestadt Dornbirn (Österreich) statt. Mehr als 10.000
Besucher werden erwartet. Rund die Hälfte davon |
sind Geistliche und kirchlich engagierte Menschen. Neben den vornehmlich
kommerziellen Ausstellern präsentieren sich rund fünfzig staatlich
anerkannte, christliche Institutionen. Sie nutzen die Kirchenmesse als
Plattform, um über ihre Arbeit und ihre Anliegen zu informieren. Für
Aufmerksamkeit werden zudem |
ein Bibelmobil und eine Sonderausstellung mit Werken des weißrussischen
Künstlers Marc Chagall sorgen. Erstmals sind auch Präsentationen
ostkirchlicher Institutionen zu sehen. |
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Nach den guten Erfahrungen der vergangenen Jahre wird auch die Neuapostolische
Kirche Österreich wieder auf der Messe vertreten sein. Reinhard Obkircher,
der für die Organisation des NAK-Auftritts zuständig ist, sagte
im Gespräch mit naktuell.de rückblickend: „Der Messebeirat hat
uns versichert, dass wir im letzten Jahr sehr aktiv waren und etliche Menschen
deshalb schlechter geschlafen hätten. Bei uns am Stand war immer was
los. Wir hatten zum ersten Mal einen Jugendchor-Workshop und das hat dazu
geführt, dass 30 Jugendliche immer irgendwo in der Nähe unseres
Standes waren. So gesehen war bei anderen eher nicht so viel los. Bei uns
war immer Bewegung. Das löste da und dort doch Verwunderung aus und
man dachte sich: Wie können wir das auch machen, was die Neuapostolen
machen? So gesehen haben wir auch etwas bewegt.“ |
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Ein Apostel zum Anfassen |
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Am Stand der Neuapostolischen Kirche in Halle 12 wird diesmal das persönliche
Gespräch im Vordergrund stehen. Auf aufwendige Präsentationen
soll daher ganz bewusst verzichtet werden. Der für Österreich
zuständige Apostel Rudolf Kainz wird von der ersten Stunde an auf
der Messe zugegen sein und zeitweise am Stand der NAK ebenfalls für
Gespräche zur Verfügung stehen. Während der Eröffnungsveranstaltung
am |
16. Oktober wird er als Ehrengast begrüßt. Im Rahmen des
Messeprogramms wird er zwei Vorträge halten. Außerdem sind Gespräche
mit Vetretern anderer Kirchen vorgesehen. Mit dem katholischen Bischof
der Erzdiozöse Feldkirch, DDr. Klaus Küng, wurde bereits ein
entsprechender Termin vereinbart. |
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Am Donnerstagabend wird Apostel Kainz bei einer öffentlichen Veranstaltung
in der Neuapostolischen Kirche in Dornbirn über die „Offenbarung“
und endzeitliche Zusammenhänge sprechen. Dieser Vortrag wird auch
Elemente aus dem Artikel „Das Werk Gottes braucht eine Renaissance“, der
in der Kirchenzeitschrift „Unsere Familie“ (Nr. 18/2003) veröffentlicht
wurde, enthalten. Der zweite Vortrag mit dem Titel „Das Wiederkommen Jesu“
findet auf der Messebühne in Halle 12a statt. Am Samstag ab 13.30
Uhr wird Apostel Kainz über die zentralen Inhalte der Glaubenslehre
der Neuapostolischen Kirche referieren. Dies soll in einer Weise geschehen,
„ohne dass wir irgend jemand anderen belehren, beschneiden oder in die
Schranken verweisen wollen“, betont Reinhard Obkircher gegenüber naktuell.de. |
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Jugendchor-Workshop etabliert sich |
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Im letzten Jahr veranstaltete die NAK Österreich
parallel zur Kirchenmesse erstmals einen Jugendchor-Workshop (siehe naktuell.de
Artikel vom 22.11.2002). Bei der Neuauflage in diesem Jahr konnte eine
überkonfessionelle Zusammenarbeit erreicht werden. Vier Chöre
der katholischen Kirche und ein Chor der Neuapostolischen Kirche werden
ein gemeinsames Konzert vorbereiten, wobei jeder Chor einzeln zum Einsatz
kommt und als Schlusspunkt alle Chöre zusammen singen. |
Bezirksälteste Wolfgang Lack aus Nordrhein-Westfalen wird die
musikalische Gesamtleitung übernehmen. Das Konzert am Samstag (16.00
bis 17.30 Uhr) soll den feierlichen Abschluss der Kirchenmesse bilden. |
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Bei der Organisation des ersten Jugendchor-Workshops im vergangenen
Jahr habe man „den einen oder anderen Fehler“ gemacht, räumt Reinhard
Obkircher ein. „Wir hatten Probleme, die Sache auf den Punkt zu bringen.“
Man habe auch in katholischen Zeitungen dafür geworben, jedoch keine
Resonanz erhalten. Schließlich musste man sich fragen: Was bewegt
einen katholischen Jugendlichen überhaupt, bei einer Aktion der Neuapostolischen
Kirche mitzumachen oder umgekehrt? In diesem Jahr habe man die Organisation
besser vorbereiten können und rechtzeitig entsprechende Kontakte geknüpft.
„Das war schon ein schöner Erfolg im Vorfeld, dass man gemeinsam über
die Kirchengrenzen hinaus etwas tut. Wir wollten von Anfang an einen interkonfessionellen
Jugendchor-Workshop. Wir rechnen nun mit rund 100 Sängern, die gemeinsam
das Abschlusskonzert gestalten werden. Im letzten Jahr waren es nur knapp
30 Sänger.“ |
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Kinderbetreuung und Bibel-Angebote |
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Am Stand der Neuapostolischen Kirche wird auch in diesem Jahr ein Kinderhort
eingerichtet. Dort werden die kleinsten Besucher beim Basteln, Kneten und
Malen von fachkundigem Personal betreut. So kann man es im offiziellen
Messekatalog der GLORIA 2003 lesen. Reinhard Obkircher erklärt: „Wir
haben unseren Stand diesmal etwas vergrößert und geteilt. Wir
haben den Kinderhort erweitert und werden ihn während der gesamten
Messe anbieten. Im letzten Jahr merkten wir, dass der Stand zu klein war.
Wir hätten noch mehr Kinder betreuen können, wenn wir mehr Platz
gehabt hätten.“ Die NAK beteiligt sich außerdem an dem Preisausschreiben
der Messeleitung. Es wurden einige Bibeln gestiftet, die mit einer Widmung
versehen sind. „So werden wir als Neuapostolische Kirche auch in dem einen
oder anderen Heim präsent sein“, freut sich Reinhard Obkircher. Im
„Jahr der Bibel“ soll die Heilige Schrift auch am Stand der NAK ein besonderes
Thema sein. Es werden verschiedene Bibeln nicht nur zur Ansicht, sondern
zum aktiven Gebrauch, ausgelegt sein und ein Computer mit Bibelsoftware
zur Verfügung stehen, so dass sich die Besucher wirklich damit beschäftigen
können. |
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Über das Grundkonzept der Messe-Präsentation der NAK sagte
Reinhard Obkircher weiterhin: „Wir haben ein großes Plakat, das auf
der Messe aushängt und wir haben Broschüren über unsere
Kirche. Diese Dinge werden von den Menschen besonders begutachtet. Wir
bleiben bewusst bei den Inhalten, die darin niedergeschrieben sind. Wir
wollen nichts neues erfinden. Dem Konzept vom letzten Jahr sind wir immer
noch treu geblieben: Wir wollen informieren und nicht missionieren. Wenn
sich Gespräche anbieten und Fragen gestellt werden, gehen wir auch
in die Tiefe.“ |
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Akzeptanz durch Zusammenwirken |
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Bereits in den vergangenen Jahren ergaben sich viele anregende Gespräche
und Begegnungen. Reinhard Obkircher: „Menschen aus allen Schattierungen
und Schichten sind zu uns gekommen und haben versucht, mit uns ins Gespräch
zu kommen. Die Hauptfrage ist natürlich: Was ist bei euch anders als
bei uns? Was ist der Unterschied zwischen der römisch-katholischen
Kirche und der Neuapostolischen Kirche? Das ist sicher die |
am meisten gestellte Frage. Der wichtigste Hinweis, der ja auch bei
dem Vortrag unseres Apostels zur Ansprache kommen soll, ist der Glaube
an das Wiederkommen Jesu. Das spricht die Menschen eigentlich sehr an und
weckt Interesse. Das sind Werte, an die sich noch mancher erinnert und
die wieder in Erinnerung gerufen werden. Das löst schon einiges aus.“ |
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Die Organisatoren des NAK-Messeauftritts freuen sich vor allem über
die tatkräftige Unterstützung des Apostels, der durch seine dreitägige
Präsenz auf der GLORIA 2003 die Wichtigkeit des öffentlichen
Engagements der Neuapostolischen Kirche in Österreich noch einmal
verdeutlicht. Reinhard Obkircher, der auch Vorsteher der neuapostolischen
Gemeinde in Dornbirn ist, sieht die vielfältigen Anstrengungen der
Geschwister und Helfer vor Ort nachhaltig bestätigt und kann daher
optimistisch in die Zukunft blicken: „Durch die Aktionen, die wir auf der
Messe bieten, machen wir auf uns aufmerksam. Es bringt uns Akzeptanz durch
das Zusammenwirken der verschiedenen religiösen Gruppen. Das ist positiv
zu sehen. Wir werden auch in Zukunft nicht müde werden, unseren Platz
einzunehmen.“ |
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Christian
Puffe, 12.10.2003 |